Wegen der Coronapandemie wird Globetrotter dieses Jahr lediglich 20 bis 25 Prozent des Umsatzes von 2019 erreichen.
Globetrotter
Andre Lüthi, CEO Globetrotter, im Globetrotter-Buero in Bern, am 1. Juni 2015. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit März hat Globetrotter einen Einnahme-Einbruch von 92 Prozent verzeichnet.
  • Firmen-Chef André Lüthi rechnet mit einem Umsatzeinbruch von 75 bis 80 Prozent.

Beim Reiseveranstalter Globetrotter Group sind die Einnahmen wegen der Coronapandemie tief in den Keller gefallen. «Seit März verzeichnen wir 92 Prozent Einbruch», sagte Globetrotter-Chef André Lüthi in einem vorab veröffentlichten Interview mit der «Handelszeitung» vom Mittwoch.

«Am Ende des Jahres werden wir vielleicht noch auf 20 bis 25 Prozent des Umsatzes von 2019 kommen sein», sagte Lüthi. 2019 hatte das Unternehmen noch einen Umsatz von 243 Millionen Franken erzielt. Heuer werde man so in der Grössenordnung von 60 Millionen Franken landen.

Globetrotter
Reisekataloge des Reisebüros Globetrotter. - Keystone

«Im Oktober und November werden in der Regel die grossen Reisen fürs nächste Jahr gebucht. All das geschieht jetzt nicht», sagte Lüthi. Deshalb geht die Talfahrt im nächsten Jahr weiter. «Für 2021 rechnen wir mit 50 bis 70 Prozent Einbruch gegenüber 2019», sagte Lüthi.

Etwa 70 Mitarbeiter-Abgänge

Die Krise schlägt auf die Angestellten durch. Viele Mitarbeitende hätten sich bereit erklärt, noch mehr unbezahlten Urlaub zu nehmen. «Und dann gab es Leute, von denen wir uns leider trennen mussten. Es sind inklusive natürlicher Abgänge etwa 70 Mitarbeitende, die bis Ende Jahr nicht mehr dabei sein werden», sagte Lüthi. Letztes Jahr hatte Globetrotter 429 Angestellte.

Lüthi und Firmengründer Walter Kamm hatten letzte Woche den 50-prozentigen Anteil der Diethelm Keller Group an der Globetrotter Group zurückgekauft. Beide halten nun je die Hälfte am viertgrössten Reiseunternehmen der Schweiz.

«Wir hatten und haben nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis zur Diethelm Keller Group. In dieser schwierigen Zeit gab das eine Wort das andere - und so kam die Idee, unser Kind zurückzukaufen. Das Ganze ging partnerschaftlich und konstruktiv über die Bühne; wir haben uns nicht aus einem Streit heraus getrennt», sagte Lüthi zum Rückkauf.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Franken