Der Raiffeisen Gewinn ist im ersten Halbjahr deutlich gesunken. Die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz begründet das mit Effekten aus der Neuausrichtung.
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Raiffeisens Notfallplan wird von Finma bemägelt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gewinn der Raiffeisen-Gruppe ging im ersten Halbjahr um 15 Prozent zurück.
  • Der Erfolg aus dem wichtigen Zinsengeschäft nahm dagegen zu.
  • Die Gruppe will 100 Millionen sparen – und baut damit rund 200 Stellen in der Zentrale ab.

Unter dem Strich steht ein rund 15 Prozent tieferer Reingewinn von 355 Millionen Franken. Das teilte Raiffeisen Schweiz am Mittwoch mit.

Raiffeisen Gewinn: Auch der Geschäftserfolg, also das operative Ergebnis, sank um fast 14 Prozent auf 446 Millionen.

Weniger Raiffeisen Gewinn – Wegen stark rückläufigen Erträgen

Zwar waren die Kosten rückläufig, doch die Erträge sanken noch stärker. Zudem seien die Gewinnkennzahlen (Raiffeisen Gewinn) durch eine erstmalige Abschreibung auf dem neuen Kernbankensystem geschmälert worden. Ausserdem sei es bei den Beteiligungen zu einer Wertberichtigung in der Höhe von 38 Millionen Franken gekommen.

Der Geschäftsertrag sank im Vorjahresvergleich um 7,2 Prozent auf 1,52 Milliarden. Dieser Vergleich enthält aber noch Beiträge der früheren Privatbankentochter Notenstein La Roche, die am 2. Juli 2018 an Vontobel verkauft wurde.

Ohne diesen Effekt habe der Geschäftsertrag nur um 3 Prozent abgenommen. Dieser Rückgang sei vor allem auf tiefere Beteiligungserträge und auf den Rückgang der anderen ordentlichen Erträge zurückzuführen.

Erfolg aus Zinsengeschäft angestiegen

Der Nettoerfolg aus dem wichtigen Zinsengeschäft sei hingegen um 1,1 Prozent gestiegen, und dies «trotz angespannter Margensituation». Auch der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm laut den Angaben leicht zu (+0,4%). Das operative Bankgeschäft habe sich demnach positiv entwickelt.

Der Geschäftsaufwand nahm um 6,6 Prozent auf 934 Millionen ab. Ohne Notenstein La Roche stieg er hingegen leicht (+0,6%). Die Bank erklärte das mit einem höheren Personalaufwand respektive Restrukturierungsrückstellungen im Zusammenhang mit dem Sparprogramm.

Raiffeisen will 100 Millionen sparen

Wie die Bankengruppe im April ankündigte, will sie in ihrer Zentrale 100 Millionen Franken einsparen. Fast jede zehnte Stelle fällt dort weg – konkret bis zu 200 der aktuell knapp 2'200 Jobs.

Die verwalteten Kundenvermögen stiegen gegenüber Ende 2018 um 3,9 Prozent auf 203,7 Milliarden Franken. Der Netto-Neugeldzufluss wurde mit 4,9 Milliarden angegeben. Und die Hypothekarausleihungen nahmen um 1,5 Prozent auf 182,2 Milliarden zu.

Neuausrichtung prioritär

Der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte ist vage. Die Bank geht lediglich davon aus, dass der Druck auf die Zinsmargen anhalten wird. Priorität habe ausserdem die Neuausrichtung der Bank.

Im ersten Halbjahr seien wichtige Meilensteine erreicht worden: die Vereinfachung der Gruppenstruktur, die Einführung des neuen Kernbankensystems und die Lancierung des Effizienzprogramms.

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