Bei einem Gewerkschaftertreffen zum Thema Amazon haben Arbeitnehmervertreter dem Internet- und Versandriesen unfaires Gebaren vorgeworfen.
Streik bei Amazon in Deutschland
Streik bei Amazon in Deutschland - dpa/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Internationales Vernetzungstreffen in Berlin - Konzern weist Vorwürfe zurück.

«Amazon tritt die Rechte der Beschäftigten mit Füssen», erklärte Verdi-Bundesvorstand Stefanie Nutzenberger am Montag in Berlin. Dort kamen die Vertreter von Amazon-Beschäftigten aus mehr als 15 Ländern zu einem Vernetzungstreffen zusammen. Der Konzern wies den Vorwurf zurück.

Nutzenberger bekräftigte die Forderung der Gewerkschaft nach einem Tarifvertrag für Amazon. In Deutschland hätten die Streiks in den vergangenen Jahre zu «Verbesserungen» geführt, das Ziel aber bleibe der Tarifvertrag. Komme dieser nicht, werde es weiter Konflikte geben, kündigte Nutzenberger an.

Amazon erklärte, das Unternehmen sei auch ohne Tarifvertrag ein «fairer und verantwortungsbewusster Arbeitgeber». Mitarbeiter in den Logistikzentren verdienten am oberen Ende des üblichen Lohnspektrums in diesem Bereich, die Zusammenarbeit mit den Betriebsräten sei gut.

Bei dem Treffen in Berlin kamen Vertreter von Amazon-Beschäftigten aus mehr als 15 Ländern zusammen, um ihre Strategien unter dem Dach des internationalen Gewerkschaftsbündnisses Uni Global Union (UNI) zu koordinieren. Dabei waren Delegierte aus so unterschiedlichen Ländern wie Brasilien, Pakistan, den USA, Polen, Argentinien und Deutschland.

UNI-Generalsekretärin Christy Hoffmann warf dem weltweit tätigen US-Versandriesen bei der Veranstaltung «unternehmerische Gier» vor. Der Kampf dagegen sei «einer der wichtigsten Arbeitskämpfe der jüngeren Geschichte», erklärte sie. Das Unternehmen müsse reformiert werden. Dafür würden sich die Gewerkschaften vernetzen.

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