Geschäftsklima in Deutschland steigt nur leicht
Sinkende Zinsen und Investitionen hellen die Wirtschaftsstimmung in Deutschland auf – ein Aufschwung bleibt laut dem Forschungsinstitut Ifo aber aus.

Niedrigere Zinsen und die geplanten Milliardeninvestitionen der Bundesregierung haben die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter verbessert. Allerdings ist nach Einschätzung des Ifo-Instituts nicht mit einem stärkeren Aufschwung zu rechnen.
Wie das Forschungsinstitut am Freitag mitteilte, ist das Ifo-Geschäftsklima im Juli nur leicht um 0,2 Punkte auf 88,6 Punkte gestiegen. Volkswirte waren von einem stärkeren Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers ausgegangen. Sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Bewertung der künftigen Geschäfte haben die befragten Unternehmen kaum besser eingeschätzt als zuvor.
Ifo-Geschäftsklima auf Höchststand
Mit dem Anstieg im Juli konnte das Ifo-Geschäftsklima zwar den siebten Monat in Folge zulegen und erreichte den höchsten Wert seit Mai 2024. Dennoch bleibt Ifo-Präsident Clemens Fuest zurückhaltend mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung. «Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft bleibt blutleer», kommentierte er das Ergebnis der Umfrage unter etwa 9000 Firmen.
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sieht zwar ein Aufwärtssignal. Für nächstes Jahr rechne er aber nur wegen der staatlichen Ausgaben mit einem starken Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent. Die langfristigen Wachstumsaussichten blieben äusserst verhalten, es fehle ein Neustart in der Wirtschaftspolitik.