Gefährdete Kredite lassen Gewinn von JPMorgan einbrechen
JPMorgan erzielte im ersten Quartal dieses Jahres deutlich weniger Gewinn. Zu schaffen machen der US-Bank vor allem mögliche Kreditausfälle.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch die US-Bank JPMorgan leidet unter der Coronakrise.
- Der Gewinn des Unternehmens sank im ersten Quartal um 70 Prozent.
- Dem Geldhaus drohen hohe Kreditausfälle.
Die Aussicht auf hohe Kreditausfälle in der Corona-Krise hat der US-Grossbank JPMorgan im ersten Quartal einen herben Gewinneinbruch eingebrockt.
Gewinn fällt um 70 Prozent
Wegen hoher Rückstellungen für gefährdete Darlehen fiel der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 70 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden US-Dollar, wie das Geldhaus am Dienstag in New York mitteilte. So legte JPMorgan rund 8,3 Milliarden Dollar wegen gefährdeter Darlehen zurück. Das sind rund fünfeinhalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor.

Der von den wochenlangen Börsenturbulenzen ausgelöste Sonderboom im Aktien- und Anleihehandel konnte die Belastungen nicht annähernd auffangen. Obwohl die Erträge in beiden Segmenten um zweistellige Prozentsätze zulegten, gingen die bereinigten Erträge der Bank insgesamt um drei Prozent auf 29,1 Milliarden Dollar zurück.
Ähnliche Belastungen wie 2008
Bankchef Jamie Dimon hatte die Aktionäre wegen der Corona-Pandemie bereits auf einen herben Gewinnrückgang im laufenden Jahr vorbereitet. Er rechnet für die Wirtschaft mit einer schweren Rezession, die ähnliche Belastungen bringen könnte wie die weltweite Finanzkrise 2008. JPMorgan ist nach Dimons Darstellung allerdings auch für eine schwere Krise gut gerüstet.