Beim Aktionärstreffen des Chipherstellers Infineon steigt der Frauenanteil. Die Übernahme des US-Unternehmens Cypress sorgt derweil für Gesprächsstoff.
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Die Zentrale von Infineon in Neubiberg (D). - dpa/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Aufsichtsratswahlen bei Infineon steigt der Frauenanteil auf 50 Prozent.
  • Die Übernahme von US-Chiphersteller Cypress sorgte für Diskussionen.
  • Die Konzernleitung zeigte sich optimistisch, was die Zukunftsaussichten angeht.

Infineon hat als drittes Dax-Unternehmen einen mit Frauen und Männern gleichermassen besetzten Aufsichtsrat erreicht. Nach der Wahl von sechs Mitgliedern bei der Hauptversammlung am Donnerstag in München steigt die Frauenquote auf 50 Prozent. Der Chiphersteller ist nach SAP und Wirecard der dritte Dax-Konzern mit einer solchen Quote im Kontrollgremium. Dies bestätigte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Dem Vorstand von Infineon gehört keine Frau an. Zu den ausscheidenden Aufsichtsräten gehört neben VW-Chef Herbert Diess auch Peter Bauer. Der ehemalige Infineon-Chef hatte das Unternehmen durch seine schwerste Krise geführt.

Cypress-Übernahme sorgt bei Infineon für Diskussionen

Die Anteilseigner zeigten sich beim Aktionärstreffen skeptisch gegenüber der laufenden Übernahme des US-Halbleiterherstellers Cypress für 9 Milliarden Euro durch Infineon. «Der Preis ist hoch. Ist er möglicherweise zu hoch», sagte Daniela Bergdolt von der DSW. Markus Golinski von Union Investment, kritisierte die Übernahme als «riskante Wette».

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Flaggen mit dem Logo von Infineon flattern im Wind. - dpa

Firmenchef Reinhard Ploss verteidigte die Akquisition dagegen als «wichtigen Schritt in der Evolution von Infineon». Er geht davon aus, dass sie gegen Ende des laufenden oder Anfang des nächsten Quartals abgeschlossen werden kann.

Positive Aussichten

Zur aktuellen Geschäftsentwicklung äusserte sich Ploss positiv: «Jetzt, in der Mitte des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 2020, erkennen wir erste Anzeichen einer Stabilisierung im Markt.» Man habe sich in den vergangenen Monaten gut behauptet und bereite sich jetzt auf den Aufschwung vor.

Eine breite Erholung sieht Ploss in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres, die beim deutschen Halbleiterhersteller am 1. April beginnt. Zudem kündigte Infineon an, bis 2030 CO2-neutral werden zu wollen.

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