Frankreich will Kükentöten ab 2021 verbieten
Frankreich will das systematische Töten männlicher Küken ab dem kommenden Jahr verbieten.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch Ferkelkastration ohne Betäubung soll untersagt werden.
Auch die Kastration von Ferkeln ohne Betäubung soll dann untersagt werden, wie Landwirtschaftsminister Didier Guillaume am Dienstag dem Fernsehsender BFM-TV sagte.
Ziel sei, die Unternehmen Ende 2021 zum Verzicht auf das Kükentöten zu verpflichten, sagte Guillaume. Zudem werde es «Ende 2021 keine Kastration lebender Ferkel in Frankreich mehr geben», versicherte er. Mit Deutschland und Spanien habe er sich darüber hinaus auf die Einführung eines Tierwohl-Labels für Verbraucher verständigt.
Vor zwei Wochen hatte bereits Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) von einem deutsch-französischen Plan berichtet, «bis Ende 2021 definitiv aus dem Kükentöten auszusteigen». Nach ihren Angaben wurden in Deutschland zuletzt pro Jahr zwischen 32 und 40 Millionen Küken getötet und rund 50 Millionen in Frankreich.
Die deutsche Geflügelwirtschaft hat allerdings Zweifel, ob die umstrittene Praxis tatsächlich im kommenden Jahr beendet werden kann. Bislang werden jährlich Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet, weil sich ihre Aufzucht nicht lohnt.
Bei der umstrittenen Ferkelkastration hatten Bundestag und Bundesrat die Übergangsfrist bis Ende 2020 verlängert. Bis spätestens dann müssen Landwirte die betäubungslose Kastration von männlichen Ferkeln beenden. Klöckner schliesst eine Verlängerung der Frist aus. «Ab Jahresbeginn 2021 werden wir deshalb in Deutschland mit die schärfsten Regelungen» in Europa haben, erklärte ihr Ministerium.
Die Kastration wird als notwendig erachtet, weil die Tiere sonst den als unangenehm empfundenen Ebergeruch entwickeln können. Es gibt bereits mehrere Alternativen zur betäubungslosen Kastration, unter anderem eine Impfung gegen Ebergeruch.