100 Ukrainer nutzten seit Februar Thurgauer Integrationsberatung

Rund 100 Personen mit Schutzstatus S haben im Kanton Thurgau Angebote zur Unterstützung ihrer sozialen und beruflichen Integration in Anspruch genommen.

Die neue Taskforce für Schutzstatus-S-Gesuche von Ukrainerinnen und Ukrainern beim Bund umfasst mehr als 40 Vollzeitstellen. (Archivbild)
Seit Februar haben 100 Ukrainer die Thurgauer Integrationsberatung genutzt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Rund 100 Personen mit Schutzstatus S haben seit der Lancierung der sogenannten «Beratungsinsel S» im Kanton Thurgau Angebote zur Unterstützung bei der sozialen und beruflichen Integration wahrgenommen. Ziel ist es, die Erwerbsquote von Menschen mit Schutzstatus S fortlaufend zu erhöhen. Aktuell beträgt diese im Thurgau 44 Prozent.

«Die Integration für Ukrainerinnen und Ukrainer in den Arbeitsmarkt gestaltet sich schwierig», sagte Oliver Lind, Leiter Fachstelle Integration beim Thurgauer Migrationsamt, am Dienstag vor den Medien. Deshalb hatte die Fachstelle in Zusammenarbeit mit der Stiftung Zukunft Thurgau im Februar das Angebot «Beratungsinsel S» lanciert. In einer Solarbaufirma in Neuhausen am Rheinfall wurde nun eine erste Bilanz gezogen.

Erfolgreiche Beratungen auf mehreren Sprachen

«Das Angebot ist von Anfang an auf grossen Anklang gestossen», erläuterte Niklaus Zimmermann, Co-Geschäftsführer der Stiftung Zukunft Thurgau. Rund 60 Beratungen seien auf Ukrainisch, 30 auf Deutsch und 10 auf Englisch durchgeführt worden. Unterstützung erhielten sie etwa bei der Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen oder bei der Kontaktaufnahme zu potentiellen Arbeitgebern.

Hürden gibt es für die rund 1200 im Thurgau lebenden Personen mit Schutzstatus S im erwerbsfähigen Alter diverse. Allen voran die Deutschkenntnisse. Der Arbeitsmarkt verlange oftmals Kenntnisse auf dem Niveau B1 oder B2, so Oliver Lind. Das sei sehr hoch. Auch die Anerkennung ukrainischer Diplome in der Schweiz sei mitunter eine Hürde.

Die Herausforderungen der Integration

Dies bestätigte auch Andrii Bovt, der mithilfe der «Beratungsinsel S» einen Praktikumsstelle als Solarmonteur bei der Solarbaufirma fand. «Die Sprache war für mich die grösste Schwierigkeit. Und dass meine Diplome aus der Ukraine in der Schweiz immer noch nicht anerkannt sind», so der 45-Jährige, der in seinem Heimatland ein Studium als Maschinenbauingenieur abgeschlossen hatte.

Das Angebot der «Beratungsinsel S» wird voraussichtlich noch bis im Frühling 2026 weitergeführt. Es soll weiter helfen, das vom Bundesrat definierte Ziel zu erreichen, die Erwerbsquote von Personen mit Schutzstatus S auf 45 Prozent zu erhöhen.

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Kommentare

User #5226 (nicht angemeldet)

Putin will es so haben mit seinem Krieg in der Ukraine! Die Ukrainer bleiben noch ein paar Jahre. Berufliche Integration ist deshalb wichtig und ein gerechter Lohn. LOL.

User #8619 (nicht angemeldet)

Freut Euch, ihr könnt bald nach Hause.

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