Einen Tag vor der geplanten Unterzeichnung eines Vertrages zur Grenzziehung im Mittelmeer zwischen Israel und dem Libanon hat die Gasförderung im Gasfeld Karisch vor der israelischen Küste begonnen.
Gasförderungsschiff über dem Gasfeld Karisch
Gasförderungsschiff über dem Gasfeld Karisch - Energean Plc/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Abkommen mit Libanon über Förderrechte soll am Donnerstag unterzeichnet werden.

«Gas wird vom Bohrloch Karisch Main-02 gefördert und der Gasfluss wird stetig erhöht», erklärte das in London ansässige Energieunterunternehmen Energean am Mittwoch. Die Förderung an zwei weiteren Bohrlöchern soll demnach innerhalb der kommenden vier Wochen beginnen.

Israel und Libanon hatten sich vor zwei Wochen auf ein Abkommen geeinigt, das die Offshore-Gasförderung im östlichen Mittelmeer ermöglichen sollte. Am Montag kündigte Israels Ministerpräsident Jair Lapid an, der Vertrag werde am Donnerstag unterschrieben. Beide Länder befinden sich offiziell noch im Kriegszustand und unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.

In den Verhandlungen hatte sich Israel die volle Kontrolle über das Gasfeld Karisch gesichert. Der Libanon erhält die Rechte für die Erkundung und Ausbeutung des weiter nordöstlich gelegenen Gasfelds Cana. Weil ein Teil dieses Gasfelds jenseits einer geplanten Demarkationslinie zwischen den Hoheitsgebieten der beiden Länder liegt, soll Israel soll an den Einnahmen beteiligt werden.

Karisch war ein grosser Streitpunkt in den Verhandlungen. Berichten zufolge beanspruchte Beirut einen Teil des Gasfelds und die einflussreiche Hisbollah-Miliz hatte mit Anschlägen gedroht, sollte Israel dort mit der Gasförderung beginnen.

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