Anders als angenommen, ist Fleisch nicht so umweltschädlich wie der Verkehr. Allerdings stösst ein Fleischesser rund doppelt so viel CO2 aus wie ein Veganer.
Fleisch
Die Fleischproduktion gilt als einer der Treiber für den Klimawandel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fleischkonsum belastet die Umwelt weniger als oft geglaubt.
  • Verglichen mit einer rein pflanzlichen Diät, ist der CO2-Ausstoss doppelt so hoch.
  • In der Schweiz landet jedes dritte Lebensmittel im Müll, oft beim Endkonsumenten.

Die globale Fleischproduktion produziert so viel CO2 wie die ganze Transportbranche, so ein weit verbreiteter Irrglaube. Dieser geht auf eine Studie zurück, deren Aussage später revidiert wurde. Ist also Fleischkonsum kein Problem?

Es ist unbestritten, dass die Landwirtschaft die Umwelt belastet. Diese ist für 13 Prozent der menschgemachten Treibhausemissionen der Schweiz verantwortlich, zeigt der aktuelle Agrarbericht des Bundes. Ein Grossteil davon entsteht durch die Nutztierhaltung.

Veganer verursachen weniger CO2

Logisch also: Wer weniger oder keine tierischen Produkte, schont die Umwelt. Das zeigt auch letztjährige Umweltbericht des Bundes. Dieser zitiert eine Studie von ESU-Services aus dem Jahr 2015.

Ernährung CO2
Veganer belasten die Umwelt weniger stark als Menschen, die sehr viel Fleisch essen. - ESU-Services

Dabei schneiden puncto Umweltschutz Veganer merklich besser ab als Fleischesser. Wer komplett auf tierische Produkte verzichtet, stösst jährlich 1,1 Tonne CO2 in die Luft. Isst man hingegen viel Fleisch (2 Kilo pro Woche), ist der CO2-Ausstoss mit 2,3 Tonnen mehr als doppelt so hoch.

Kein kompletter Fleischverzicht nötig

Die Studie zeigt hingegen auch: Auch Flexitarier kommen puncto Umweltbelastung gut weg. Bei dieser Ernährungsform wird der Fleischkonsum zurückgeschraubt, aber nicht aufgegeben.

Foodwaste
Nirgends entsteht so viel Foodwaste wie beim Endkonsumenten. - WWF

Laut der Studie stösst ein Flexitarier jährlich 1,5 Tonnen CO2 aus. Dieser Wert ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen: Immerhin ist die CO2-Reduktion stark davon abhängig, wie weit der Fleischkonsum zurückgefahren wird. Gerechnet wurde mit 300 Gramm Fleisch pro Woche.

Auch ohne das Essverhalten zu ändern, könnten Schweizer die Umweltbelastung der eigenen Ernährung ändern. Pro Kopf werden jährlich 117 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen – 45 Prozent davon daheim. Wer hier ansetzt, schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie.

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