Der holprige Produktionsstart des Model 3 hat Tesla viel Geld und viele Nerven gekostet. Auch das FBI hat einem Medienbericht zufolge dazu noch Fragen.
Tesla-Chef Elon Musk stellt auf dem Fabrikgelände in Fremont (USA) im Juli 2017 den Tesla Model 3 vor.
Tesla-Chef Elon Musk stellt auf dem Fabrikgelände in Fremont (USA) im Juli 2017 den Tesla Model 3 vor. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das FBI intensiviert die Ermittlungen gegen Tesla.
  • Der Produktionsstart des Model 3 war von einigen Hindernissen begleitet.

Dem US-Elektroautobauer Tesla droht nach einem Vergleich mit der Börsenaufsicht SEC offenbar schon wieder neuer rechtlicher Ärger. Das FBI ermittelt laut einem Zeitungsbericht mit Hochdruck in der Frage, ob die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk falsche Angaben zur Produktion ihres Hoffnungsträgers Model 3 gemacht hat. Die von der US-Staatsanwaltschaft in San Francisco geleiteten strafrechtlichen Untersuchungen gegen Tesla seien in den letzten Wochen intensiviert worden, schrieb das «Wall Street Journal» am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Kreise.

Teslas Pressestelle räumte auf Nachfrage zwar ein, dass das Justizministerium in diesem Jahr Dokumente zu den Prognosen der Model-3-Produktion angefordert habe. Das sei jedoch vor Monaten schon geschehen, man habe bei der Aufforderung kooperiert und seitdem keine weiteren Anfragen und auch keine Vorladung erhalten. Beim Start der Fertigung des Model 3 habe Tesla auf Transparenz gesetzt und sei mit den Problemen offen umgegangen, so das Statement weiter.

Vom Justizministerium und der Staatsanwaltschaft in San Francisco gab es keine Stellungnahmen zu dem Bericht. An der Börse gab Teslas Aktie ihre deutlichen Gewinne zunächst komplett ab, konnte aber rasch einen Teil davon wieder aufholen.

Ein Auf und Ab

Tesla hat eine turbulente Zeit hinter sich. Der schleppende Produktionsstart des Model 3 war nervenaufreibend und verschlang viel Geld. Zudem sorgte Musk mit einigen Aktionen für viel Aufregung. Im August schockte er die Märkte mit dem völlig überraschenden und rasch wieder abgeblasenen Plan, Tesla von der Börse zu nehmen. Es folgten Klagen von Investoren.

Diese juristische Baustelle hatte Tesla jüngst geschlossen: Musk einigte sich im September auf einen Vergleich mit der US-Börsenaufsicht SEC, die ihn wegen Marktmanipulation verklagt hatte.

Am Mittwoch legte Tesla dann erstmals seit zwei Jahren wieder schwarze Zahlen vor. Unter dem Strich stand in den drei Monaten bis Ende September ein Überschuss von 312 Millionen Dollar (311 Millionen Franken). Es ist der höchste Quartalsgewinn seit Teslas Börsengang 2010. Die Erlöse stiegen wegen des reissenden Absatzes des Model 3 im Vergleich zum Vorjahr um fast 130 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar (6,8 Milliarden Franken).

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