Wegen des akuten Fachkräftemangels und der rasant steigenden Energiekosten haben viele britische Unternehmen einer Umfrage zufolge ihre Preise angehoben. Die Chefin der britischen Handelskammer BCC, Shevaun Haviland, forderte die Regierung zu rascher Hilfe auf. «Wenn nicht bald Massnahmen ergriffen werden, könnten Unternehmen gezwungen sein, ihre Kapazitäten zu reduzieren oder ihr Produktangebot einzuschränken», warnte Haviland.
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Der Flughafen in London. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Firmen stünden unter enormem Druck, die benötigten Waren und Dienstleistungen bereitzustellen.

«Aber wir haben noch keine konkreten Schritte zur Lösung dieser Probleme gesehen», sagte die Generalsekretärin der British Chambers of Commerce (BCC).

Der BCC-Umfrage zufolge haben 80 Prozent der 1000 befragten Unternehmen ihre Preise im vergangenen Jahr erhöht, mehr als die Hälfte davon deutlich. Grund sind demnach vor allem die stark erhöhten Kosten für Kraftstoff, Container und Energie. Drei Viertel der Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten leiden zudem unter fehlenden Fachkräften. Besonders akut ist der Mangel demnach bei Lastwagenfahrern, Ingenieurinnen, Lagermitarbeitern, Buchhalterinnen, Köchen und IT-Technikerinnen. Neue, rigide Migrationsregeln haben seit dem Brexit den Zuzug für Fachkräfte erschwert.

Die BCC betonte, dass auch die Corona-Pandemie weiterhin Folgen für die Wirtschaft habe: Derzeit seien etwa 30 000 Beschäftigte wegen einer Infektion in Isolation.

Die Opposition machte die Regierung für die Situation verantwortlich. «Dies liegt nicht an Corona oder globalen Problemen», sagte die Labour-Haushaltsexpertin Bridget Phillipson. «Obwohl die Konservativen sich jahrelang auf den Brexit vorbereiten konnten, haben sie keinen Plan, die Fähigkeiten und Jobs der britischen Arbeiter zu verbessern oder Engpässe an unseren Grenzen zu überwinden.» Stattdessen erhöhe die Regierung die Steuern und trage zu den steigenden Lebenshaltungskosten bei.

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