Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat erneut eine baldige Zinserhöhung angekündigt. Ab September dürfte die Geldpolitik schrittweise normalisiert werden.
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Die EZB-Chefin Christine Lagarde bei einer öffentlichen Anhörung des Europäischen Ausschusses für Wirtschaft und Währung in Brüssel. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EZB-Präsidentin hat erneut baldige Zinserhöhungen zugesichert.
  • Ab September dürfte die Geldpolitik schrittweise normalisiert werden.

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde hat erneut baldige Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. «Wir beabsichtigen, die Leitzinsen der EZB auf unserer geldpolitischen Sitzung im Juli um 25 Basispunkte anzuheben.» Dies sagte Lagarde am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments.

Im September dürfte dann eine weitere Zinserhöhung kommen. Die Geldpolitik dürfte danach schrittweise normalisiert werden.

Die Notenbank will so die zuletzt sehr hohe Inflation eindämmen. Im Mai war die Jahresinflationsrate auf 8,1 Prozent gestiegen. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht 2 Prozent an.

Lagarde versuchte zudem Sorgen zu zerstreuen, dass das angekündigte Anti-Kriseninstrument den Kampf gegen die Inflation behindern könnte. «Die Entscheidung, die Arbeit an einem Anti-Fragmentierungsinstrument zu beschleunigen, untermauert die Verpflichtung, die Inflation mittelfristig bei 2 Prozent zu stabilisieren», sagte sie.

Lagarde erwartet keine Rezension

Bei einer zu starken Fragmentierung könne die Geldpolitik der EZB nicht mehr ihre Wirkung entfalten. Dieser Kampf gehöre also zum EZB-Mandat. Die Renditen von südeuropäischen Anleihen waren im Vergleich zu Bundesanleihen in den vergangenen Wochen stärker gestiegen.

Die EZB hatte am Mittwoch bei einer ausserordentlichen Sitzung beschlossen, die Arbeiten an einem neuen Anti-Kriseninstrument zu beschleunigen.

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Die Europäische Zentralbank (EZB). - dpa

Lagarde erwartet keine Rezension: «Die Bedingungen für weiteres Wachstum sind vorhanden.» Eine Rezession gehöre nicht zum Basisszenario der EZB. Das Lohnwachstum habe zwar angezogen, es sei aber weiter moderat.

Es werde allerdings im weiteren Jahresverlauf anziehen und auch danach überdurchschnittlich bleiben. Man wolle mit der Zinserhöhung auch einer Lohn-Preisspirale entgegenwirken.

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