UBS

Ex-Händler Tom Hayes fordert 400 Millionen von UBS

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Zürich,

Tom Hayes, ehemaliger Händler bei UBS, beschuldigt das Finanzinstitut, ihn als Sündenbock im Libo-Skandal gemacht zu haben. Nun fordert er Schadenersatz.

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Tom Hayes reicht Klage bei einem Gericht im US-Bundesstaat Connecticut ein und fordert von der UBS Schadenersatz. (Symbolbild) - keystone

Der ehemalige UBS-Händler Tom Hayes hat eine juristische Offensive gegen seinen früheren Arbeitgeber eingeleitet. Seine Forderung beläuft sich auf eine Entschädigungssumme von 400 Millionen US-Dollar, die er als angemessene Wiedergutmachung für erlittene Schäden betrachtet.

Glaubst du, dass Hayes wirklich 400 Millionen Dollar erhalten wird?

Die rechtlichen Schritte erfolgten erst nach einem erfolgreichen Berufungsverfahren vor dem höchsten britischen Gericht. Hayes sieht sich als Opfer einer systematischen Verleumdungskampagne, die seine berufliche Laufbahn und sein Privatleben nachhaltig beschädigt habe.

Der Zeitpunkt der Klageeinreichung ist strategisch gewählt und folgt unmittelbar auf die Aufhebung seiner ursprünglichen Verurteilung. Laut «IT Boltwise» hat Hayes seine Verurteilung wegen Zinsmanipulation durch den britischen Obersten Gerichtshof aufgehoben bekommen.

Was wirft der ehemalige UBS-Händler dem Finanzriesen vor?

Hayes beschuldigt das Finanzinstitut, ihn bewusst als Hauptverantwortlichen für die Libor-Manipulationen dargestellt zu haben. Die Strategie habe dazu gedient, die eigenen Führungskräfte vor strafrechtlicher Verfolgung zu bewahren und potenzielle Geldstrafen zu reduzieren.

Die Klage wirft der Bank vor, eine mangelhaft durchgeführte interne Untersuchung geleitet zu haben. Der Vorwurf der «böswilligen Strafverfolgung» steht im Zentrum der rechtlichen Auseinandersetzung.

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Hayes war von 2006 bis 2010 Händler bei der UBS. - Keystone

Laut «IT Boltwise» wirft Hayes der Bank vor, sie habe die US-Behörden in die Irre geführt. Hayes sei als das «böse Mastermind» hinter dem mutmasslichen Libor-Skandal dargestellt worden.

Hayes kämpfte mit beruflichen und privaten Problemen

Hayes verbrachte mehr als fünf Jahre in Haft und sieht seine gesamte Existenz durch die Ereignisse zerstört. Seine Ehe zerbrach während der Haftzeit, und er verpasste wichtige Jahre in der Entwicklung seines Kindes, so «Tippinpoint».

Die beruflichen Auswirkungen erstreckten sich weit über die Gefängniszeit hinaus und beeinträchtigten seine Möglichkeiten einer Wiedereingliederung. Sein Ruf in der Finanzbranche wurde nachhaltig beschädigt, was seine Verdienstmöglichkeiten erheblich einschränkte.

Die gesundheitlichen Folgen der Inhaftierung und des öffentlichen Drucks haben ebenfalls tiefe Spuren hinterlassen.

Der historische Kontext des Libor-Skandals

Der Libor-Manipulationsskandal erschütterte 2012 das internationale Finanzsystem und führte zu beispiellosen Strafzahlungen, so die «Handelszeitung». Bis zu 20 Banken waren in den Skandal verstrickt; die UBS zahlte 1,2 Milliarden Dollar Schadenersatz.

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Im Libor-Skandal wurde Hayes als erster Banker vor einem Londoner Gericht wegen Verschwörung zur Täuschung schuldig gesprochen. - Keystone (Archivbild)

Die systematische Manipulation der Zinssätze erfolgte durch künstliches Aufblähen oder Senken, um Handelsgewinne zu maximieren. Diese Praktiken verstärkten die bereits durch die Finanzkrise von 2008 verursachte Instabilität des globalen Finanzsystems erheblich.

Hayes beteuerte von Anfang an seine Unschuld und bezeichnete sein Verhalten als Teil einer «branchenweiten Praxis». Er sah sich als Sündenbock, der von den Aufsichtsbehörden ausgewählt wurde, um ein Exempel zu statuieren.

Kommentare

User #1530 (nicht angemeldet)

Er verpasste wichtige Jahre bei seinem Kind. Wieviel Zeit hätte er dafür gehabt, wenn er gearbeitet hätte ? Aber als Argument vor Gericht haut das bestimmt und macht sich gut.

User #5617 (nicht angemeldet)

Jeder darf klagen. Selbst verurteilte Straftäter...

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