Erneut senken Dialyse-Tochter FMC und Fresenius die Gewinnprognosen
Die Gewinnprognosen bei Fresenius und Fresenius Medical Care werden nochmals gesenkt. Der Rückgang im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care senkt erneut die eigene Gewinnprognose.
- Mit einem Rückgang von bis zu zehn Prozent wurde bisher gerechnet.
Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) und seiner Konzernmutter Fresenius belastet das schwierige US-Geschäft stärker als befürchtet. Vor allem auch Dienstleister wie Vamed seien von dem wirtschaftlichen Umfeld geprägt. Am Sonntag teilte dies Fresenius mit.
Der Dax-Konzern verwies auf inflationsbedingte Kostensteigerung, Störung der Lieferketten und Personalengpässe. Dabei wird auch das Verhalten der Patienten beeinflusst. Erneut senkten Fresenius und Fresenius Medical Care ihre Gewinnziele für 2022.
Wegen des schwierigen Umfeldes verzögerten sich die Auswirkungen der Verbesserungsmassnahmen bei den Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika. So hiess es von Fresenius Medical Care.
Daher rechnet Carla Kriwet für 2022 nun mit einem Konzernergebnisrückgang im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich. Bislang hatte ein Rückgang im hohen Zehner-Prozentbereich auf dem Plan gestanden. Diese Ziele sind währungsbereinigt und vor Sondereffekten.

Trotz eines Umsatzwachstums um 15 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro im dritten Quartal sank das Konzernergebnis auf 230 Millionen Euro. Dies entspricht im Jahresvergleich ganzen 16 Prozent. Vor Sondereffekten sank das Ergebnis um 17 Prozent auf 231 Millionen Euro.
Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn ging um 8 Prozent auf 470 Millionen Euro zurück. Und dabei profitierte das Unternehmen noch deutlich von dem schwachen Euro. Ohne dessen Auswirkungen hätte es nur ein kleines Umsatzplus sowie einen noch deutlicheren Gewinnrückgang gegeben. Vor diesem Hintergrund erwartet Fresenius-Chef Michael Sen für 2022 nunmehr einen Rückgang des währungsbereinigten Konzernergebnisses um die zehn Prozent.
Seit Anfang Oktober: Michael Sen ist Chef bei Fresenius Medical Care
Im dritten Jahresviertel wuchs der Fresenius-Umsatz um 12 Prozent auf 10,46 Milliarden Euro. Positive Wechselkurseffekte herausgerechnet, wäre es ein Plus von 5 Prozent gewesen. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel um 9 Prozent auf 949 Millionen Euro. Und das Konzernergebnis vor Sondereinflüssen sank um 15 Prozent (währungsbereinigt minus 22) auf 371 Millionen Euro.
Wie Kriwet bei FMC hatte Sen Anfang Oktober die Führung von Fresenius übernommen. Er soll den Gesundheitskonzern und grössten privaten Krankenhausbetreiber Deutschlands aus der Dauerkrise führen.