Der Telekomausrüster Ericsson kämpft mit weniger Abnehmern und einem Einsparprogramm. Eine Besserung ist erst zum Jahresende in Sicht.
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Logo von Ericsson in Kista bei Stockholm (Archivbild). - sda - KEYSTONE/EPA TT NEWS AGENCY/LARS SCHRODER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der schwedische Telekomausrüster Ericsson schreibt rote Zahlen.
  • Gefüllte Lagerbestände grosser Mobilfunknetzbetreiber sorgen für weniger Verkäufe.
  • Ein Einsparprogramm senkt das Betriebsergebnis zusätzlich.

Der Telekomausrüster Ericsson leidet weiter unter einer Flaute in seinem Netzwerkgeschäft. Zudem schlägt der verschärfte Sparkurs auf die Ergebnisse durch.

Im zweiten Quartal rutschten die Schweden unter dem Strich in die roten Zahlen. Sie fuhren einen Verlust von rund 600 Millionen schwedischen Kronen (52 Mio. Franken) ein. Das teilte das Unternehmen am Freitag in Stockholm mit.

Besserung erst zum Jahresende vermutet

Ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch knapp 4,7 Milliarden Kronen verdient. Konzernchef Börje Ekholm rechnet erst zum Jahresende mit Besserung.

Ericsson macht vor allem die Zurückhaltung grosser Mobilfunknetzbetreiber zu schaffen. Diese hatten bereits früh in neue Technik rund um den Mobilfunkstandard 5G investiert und bauen jetzt ihre Lagerbestände ab. Vergangenes Quartal gingen die Umsätze aus eigener Kraft, also ohne Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte, um 13 Prozent zurück.

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Ericsson findet weniger Abnehmer für die 5G-Technologie (Symbolbild) - keystone

Insbesondere in den USA war die Entwicklung sehr schwach. Gute Geschäfte in Indien, wo Ericsson inzwischen zum Marktführer aufgestiegen ist, konnten dies nicht ausgleichen. Der gesamte Konzernumsatz stieg auch dank einer Übernahme leicht um 3 Prozent auf 64,4 Milliarden Kronen.

Konzernchef hat Ericsson Sparprogramm auferlegt

Konzernchef Ekholm hatte dem Konzern im Frühjahr wegen der schon länger mauen Entwicklung weitere Einsparungen in Milliardenhöhe verordnet. Hiervon wurden mehr als drei Milliarden Kronen als Belastungen im vergangenen Quartal verbucht.

Dadurch sank das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA). Mit 0,5 Milliarden Kronen wurde weniger als ein Zehntel des Vorjahreswertes (7,5 Milliarden) erreicht. Die entsprechende Marge brach im Vergleich zum Vorjahr von 12 Prozent auf 0,8 Prozent ein. Und auch ohne den Sondereffekt durch den Umbau sank die Profitabilität deutlich.

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