Die Bank of Japan überraschte mit ihrem Strategiewechsel in der Geldpolitik die Finanzmärkte. Davon wurde auch der Schweizer Aktienmarkt beeinflusst.
Bank of Japan
Die Bank of Japan wird einen anderen Weg in der Geldpolitik einschlagen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Künftig verfolgt die Bank of Japan eine andere Strategie in der Geldpolitik.
  • Dieser Entscheid beeinflusste den Frühhandel des Schweizer Aktienmarktes.
  • Der SMI verzeichnet ein deutliches Minus um 0,82 Prozent.

Am Dienstag startet der Schweizer Aktienmarkt deutlich tiefer in den Handel. Beeinflusst wird dieser von kursierenden Konjunktur- und Inflationssorgen und der Bank of Japan. Diese kündigte einen Strategiewechsel in der Geldpolitik an.

Künftig soll die Spanne, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegt, grösser sein. Der Entscheid der Bank of Japan (BoJ) kam überrschend.

Das wurde an den Märkten als erster Schritt hin zu einer Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet. Damit sei auch die letzte grosse Notenbank in das Lager der «Falken» getreten, sagte Marktanalyst Andreas Lipkow.

Finanzmärkte waren unvorbereitet

Die Änderung traf die Finanzmärkte vollkommen unvorbereitet und der japanische Nikkei-Index büsste darauf 2,5 Prozent ein. BoJ-Chef Kuroda wies dann aber darauf hin, dass damit keine Zinserhöhung gemeint sei. Die Bank of Japan werde nicht zögern, weitere Lockerungen der Geldpolitik zu machen, sollte dies notwendig sein. Händler sprechen dennoch von einem «Nackenschlag aus Japan.»

Der SMI verlor bis um 09.35 Uhr 0,82 Prozent auf 10'685 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sackte um 1,03 Prozent ab auf 1619 Punkte.

Der breite SPI fiel um 0,99 Prozent auf 13'638 Zähler. 29 der 30 SLI-Werte gaben nach. Einzig Swisscom legte zu.

Nicht nur SMI betroffen

Mit Kursverlusten auf den Entscheid in Japan hat auch der deutsche Aktienmarkt reagiert. Der Leitindex Dax sank in den ersten Minuten auf Xetra um 0,73 Prozent auf 13'841 Punkte. Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte stand 1,01 Prozent tiefer bei 24'772 Punkten. Um 0,8 Prozent nach unten ging es auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50.

Unter Druck standen am frühen Morgen wieder einmal die Aktien der Credit Suisse (-3,6%), bei denen sich der Abwärtstrend fortsetzte. Aber auch die Papiere der UBS (-1,4%) und von Julius Bär (-1,4%) gaben nach.

Yen legen durch Entscheid der Bank of Japan zu

Die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont (-1,5%) und Swatch (-1,5%) büssten trotz guter Exportzahlen der Branche Terrain ein. Die Uhrenexporte waren im November nominal um 10,9 Prozent auf 2,41 Milliarden Franken gestiegen. «Die Chinasorgen wiegen hier wohl wieder einmal schwerer als die Zahlen», sagte ein Marktbeobachter.

Was die Währungen anbelangt, so verbuchte der Yen kräftige Kursgewinne. Sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro und zum Franken legte die japanische Währung stark zu. Aktuell kosten 100 Yen rund 70 Rappen nach 68 Rappen vor dem Entscheid der BOJ.

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