Japans Zentralbank hält ungeachtet steigender Inflation und der rasanten Abschwächung des Yen an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Das beschloss die Bank of Japan am Freitag nach zweitägiger Tagung.
Digitalanzeige, die den japanischen Nikkei 225-Index anzeigt. Japans Zentralbank widersetzt sich dem globalen Trend zur geldpolitischen Straffung.
Digitalanzeige, die den japanischen Nikkei 225-Index anzeigt. Japans Zentralbank widersetzt sich dem globalen Trend zur geldpolitischen Straffung. - Shuji Kajiyama/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zudem hob die Notenbank die Inflationserwartung für das noch bis Ende März 2023 laufende Fiskaljahr von 2,3 auf 2,9 Prozent an.

Die Wirtschaft werde zugleich nur um 2,0 statt wie zuvor erwartet um 2,4 Prozent wachsen, hiess es. Damit widersetzt sich die japanische Notenbank trotz der steigenden Inflation weiter dem Trend zur geldpolitischen Straffung.

So sollen die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent und die langfristigen bei etwa null bleiben. In Marktkreisen war erwartet worden, dass die Zentralbank an ihrem Kurs Yen festhält.

Die Regierung will die Folgen der Inflation für die Bevölkerung mit einem milliardenschweren Konjunkturpaket abfedern. Es werde staatliche Ausgaben im Umfang von 29,1 Billionen Yen (198 Milliarden Franken) umfassen, berichteten japanische Medien am Freitag.

Die Inflation in Japan ist zwar deutlich niedriger als in vielen anderen Ländern, für japanische Verhältnisse aber relativ hoch. Sie trifft das Land zu einer Zeit, da sich die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt nur langsam erholt. Verschärft wird die Lage durch die rasante Abschwächung des Yen.

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