Energiekosten haben die deutschen Verbraucherpreise im März stark steigen lassen. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 1,7 Prozent mehr.
Kunde in einem Supermarkt
Kunde in einem Supermarkt - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Inflation in Deutschland lieg im März wegen höheren Energiekosten bei 1,7 Prozent.
  • Im Februar lag die Teuerungsrate noch bei 1,3 Prozent.
  • Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation um die knapp zwei Porzent an.

Höhere Kosten für das Tanken und Heizen haben die deutschen Verbraucherpreise im März so stark steigen lassen wie seit über einem Jahr nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag eine Schätzung bestätigte.

Im Februar lag die Teuerungsrate noch bei 1,3 Prozent. Die Wirtschaftsweisen gehen davon aus, dass sie im Jahresschnitt auf 2,1 Prozent steigen wird, nachdem sie 2020 noch 0,5 Prozent betragen hatte. Der höhere Ölpreis, die Einführung der CO2-Bepreisung in den Bereichen Verkehr und Wärme sowie das Auslaufen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung wirken preistreibend.

Die Energiekosten erhöhten sich im März um 4,8 Prozent zum Vorjahresmonat, nachdem sie im Februar noch fast stagniert hatten. «Der Preisauftrieb hat sich damit deutlich verstärkt», betonten die Statistiker. Heizöl verteuerte sich um 19,4 Prozent, Kraftstoffe um 12,7 Prozent.

EZB sieht Inflation von knapp zwei Prozent vor

«Hier wirkte sich neben der zu Jahresbeginn eingeführten CO2-Abgabe auch der Preisrückgang vor einem Jahr auf die Teuerungsraten aus», hiess es zu diesem sogenannten Basiseffekt. Teurer wurde auch Erdgas (+2,2 Prozent), während die Strompreise nahezu konstant blieben.

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Die EZB weitet die Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Krise aus. (Archiv) - SDA

Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucher vor allem bei Obst und Molkereiprodukten: Sie kosteten jeweils 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Entwicklung in Europas grösster Volkswirtschaft genau, denn sie strebt für die Währungsunion mittelfristig eine Inflation von knapp zwei Prozent an. Die nach europäischen Standards berechnete deutsche Inflationsrate lag im März bei 2,0 Prozent.

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