Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat eine stärkere steuerliche Entlastung für Unternehmen in der Corona-Krise gefordert.
Container am Duisburger Hafen
Container am Duisburger Hafen - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweitzer: Unternehmen müssen finanziell flüssig bleiben.

Das Beste, was die Bundesregierung derzeit tun könne, «ist es, unsere Unternehmen finanziell flüssig zu halten», sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Dienstag in Berlin. Die bisherigen Hilfsprogramme reichten dafür nicht aus, die Firmen bräuchten vor allem «eine verbesserte Verlustverrechnung» mit Gewinnen aus den Vorjahren.

Die Finanzierungsprobleme nähmen auch «bei starken Mittelständlern mit derzeit vollen Auftragsbüchern» zu, betonte Schweitzer mit Verweis auf die jüngste Unternehmensbefragung des DIHK mit über 5000 Antworten Anfang Mai. Demnach beklagt gut die Hälfte der Industrieunternehmen und unternehmensnahen Dienstleister Eigenkapitalrückgänge in der Krise. Diese Firmen erhielten durch die geforderte steuerliche Verrechnung «ihr eigenes Geld vorzeitig vom Finanzamt zurück», sagte Schweitzer - das sei schneller und «besser, als es sich selbst leihen zu müssen».

Aussenwirtschaftschef Volker Treier verwies ausserdem darauf, dass derzeit 43 Prozent der Unternehmen auf Rationalisierungsmassnahmen setzten. Doch die «will keiner», darum müssten die Betroffenen Firmen finanziell in die Lage versetzt werden, «ihre Mitarbeiter zu halten». Die Befragung des DIHK zeigt zwar auch, dass rund drei Viertel der Industrieunternehmen und Grosshändler in der Corona-Krise ihr Geschäft ohne Unterbrechung fortführen konnten. Ebenso berichteten aber drei Viertel von einem Nachfragerückgang und 80 Prozent rechnen mit einem Umsatzrückgang im Gesamtjahr.

Die Umsatzeinbrüche seien zum Teil erheblich, warnte Schweitzer und zeigte sich entsprechend auch mit Blick auf die deutsche Wirtschaftsleistung wenig hoffnungsvoll: Der DIHK rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um mindestens zehn Prozent.

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