«Die Darssbahn kommt» - Stillgelegte Ostsee-Strecke soll wiedererrichtet werden

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Deutschland,

Seit Jahrzehnten ist die Bahnstrecke in die Tourismusregion Darss an der Ostsee stillgelegt - künftig sollen dort wieder Züge rollen.

Ostsee
Ostseeküste bei Zingst - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bund und Mecklenburg-Vorpommern verständigen sich auf Finanzierung.

«Die Darssbahn kommt», erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag. Zuvor hatten sich Land und Bund auf die Finanzierung geeinigt.

Das Bundesverkehrsministerium beteiligt sich demnach zu einem Drittel an den Kosten für die neue Meiningenbrücke zwischen dem Festland und der Halbinsel Fischland-Darss-Zingst. Die Brücke ist mit mehr als 50 Millionen Euro der grösste Kostenpunkt bei der Wiedererrichtung der Darssbahn.

Die beiden anderen Drittel verteilen sich auf das Land und die Usedomer Bäderbahn (UBB). «Damit sind jetzt alle Signale für eine Landesentscheidung zur Wiedererrichtung der Darssbahn auf Grün gestellt», erklärte Schwesig.

Künftig soll die Strecke wieder von der Stadt Barth auf dem Festland bis nach Prerow auf der Halbinsel führen. Schwesig lobte, dass die Bahnstrecke die Tourismusregion Darss deutlich besser für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschliesse, die Orte vom Autoverkehr entlaste und einen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Zugleich werde damit auch auf dem Festland der Betrieb auf der Strecke von Velgast nach Barth gesichert.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erklärte, von der neuen Strecke würden «Anwohner und Urlauber gleichermassen» profitieren. «Mit der Schiene und einem attraktiven Zugverkehr stärken wir Deutschland gezielt - neben den Fernverbindungen auch die touristischen Regionen und den ländlichen Raum», betonte er.

Die Darssbahn hatte bereits 1910 das Festland mit Prerow auf der Halbinsel verbunden. Die Einwohner von Zingst und Prerow waren damit nicht mehr auf Dampfschiffe angewiesen, um aufs Festland zu kommen. Wie die Landesregierung in Schwerin erklärte, wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges das Streckengleis im Zuge von Reparationsleistungen demontiert.

Der nächste Schritt besteht nach Angaben der Landesregierung darin, für die neue Bahnstrecke das Baurecht zu erlangen. Die neue eingleisige Strecke nach Prerow will demnach die UBB errichten, die 2002 den Personenverkehr in dem Gebiet von der Bahn übernommen und auch die Infrastruktur erworben hatte.

Für den Streckenabschnitt bis zum Meiningenstrom auf der Festlandseite liege ein Planfeststellungsbeschluss vor. Hingegen sei für die neue Klappbrücke für Schiene und Strasse eine «umfassende Planung» und danach ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, erklärte die Landesregierung.

Der Abschnitt hinter der künftigen Brücke bis nach Zingst befindet sich demnach bereits im Planfeststellungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt. Der Abschnitt Zingst-Prerow werde derzeit für ein Planfeststellungsverfahren vorbereitet.

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