Deutsche Produktion sinkt unerwartet – Engpässe schlagen durch

Keystone-SDA
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Deutschland,

Im September sank die deutsche Produktion den zweiten Monat in Folge. Bau, Industrie und Energieversorger stellten insgesamt 1,1 Prozent wenige her.

Maschinenbau, Nockwellen
Nockenwellen in der Produktion. Deutschlands Maschinenbau hat den dritten Monat in Folge weniger Aufträge erhalten. Foto: Matthias Bein - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Wirtschaft drosselte im September den zweiten Monat in Folge ihre Produktion.
  • Es wurde insgesamt 1,1 Prozent weniger hergestellt als im Vormonat.
  • Zuvor erwarteten Ökonomen einen Wachstum von einem Prozent.

Die von erheblichen Materialengpässen geplagte deutsche Wirtschaft hat ihre Produktion im September überraschend den zweiten Monat in Folge gedrosselt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 1,1 Prozent weniger her als im Vormonat. Dies teile das Wirtschaftsministerium am Freitag mit.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 1,0 Prozent gerechnet. Im August hatte es mit 3,5 den stärksten Rückgang seit der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 gegeben. Die Produktion liegt aktuell immer noch um 9,5 Prozent niedriger als im Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

«Damit schlagen sich die bereits seit längerer Zeit anhaltenden Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten auf breiterer Front nieder», erklärte das Ministerium zu der Entwicklung. «Bis zur nachhaltigen Auflösung der Knappheiten bleibt der Ausblick für die Industriekonjunktur somit eingetrübt, wenngleich die Nachfrage auf sehr hohem Niveau verharrt.»

Autobranche konnte Produktion steigern

Die Industrie allein stellte im September 1,5 Prozent weniger her. Während die Autobranche ihre Produktion um 2,1 Prozent steigern konnte, ging der Ausstoss im ähnlich gewichtigen Maschinenbau um 3,3 Prozent zurück. Auch in anderen Bereichen wie elektrischen Ausrüstungen (-3,3 Prozent) oder Datenverarbeitungsgeräten (-4,3) und Metallerzeugnissen (-0,5) kam es zu Rückgängen.

Die Betriebe sitzen derzeit zwar auf prall gefüllten Auftragsbüchern. Vielfach können die Bestellungen jedoch nicht abgearbeitet werden wegen akuter Engpässe bei Vorprodukten wie Mikrochips.

Die Baubranche konnte ihren Ausstoss im September um 1,1 Prozent steigern. Die Energieerzeugung wurde sogar um 1,0 Prozent hochgefahren.

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