Alle Läden haben wieder offen. Trotzdem wächst der Online-Handel weiterhin sehr stark. Der Experte sieht noch grosses Potenzial.
Microspot
Läuft wie am Schnürchen: Der Trend zum Online-Handel hält an. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch im ersten Halbjahr verzeichnen Online-Händler ein grosses Wachstum.
  • Laut dem Experten dürften Schweizer Online-Händler 2021 18 Milliarden Franken umsetzen.

Der Online-Handel ist grosser Profiteur der Corona-Krise. Obwohl die Läden wieder offen sind, shoppen Konsumenten dennoch immer mehr im Netz.

Dies zeigen jüngst veröffentliche Zahlen von Zalando. Der Kleider-Gigant hat im zweiten Quartal 2,9 Milliarden Franken umgesetzt.

Ein stolzes Plus von 34 Prozent. Und ein noch kräftigeres Wachstum als im Vorjahreszeitraum.

Zur Rorse KPT
Zur Rose wächst kräftig. - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Schöne Zahlen liefert auch die Schweizer Versand-Apotheke Zur Rose. Im ersten Quartal kletterte der Umsatz um 16 Prozent nach oben. Die Halbjahreszahlen werden erst in den kommenden Wochen präsentiert, dürften aber ebenfalls positiv ausfallen.

Corona sorgt für Boost

Das sind nur zwei Beispiele von börsennotierten Firmen. Auch Migros-Tochter Digitec hat die Corona-Krise einen Umsatz-Boost beschert. Letztes Jahr stieg der Umsatz um unglaubliche 59 Prozent. Aber auch Microspot und Brack legten markant zu.

Gemäss der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist der Online-Handel seit Pandemie-Beginn um 50 Prozent gewachsen. Deren E-Commerce-Experte Darius Zumstein kommentiert: «In 1,5 Jahren Corona-Krise ist der Schweizer Onlinehandel so schnell gewachsen, wie vorher in fünf Jahren».

Zumstein
Darius Zumstein von der ZHAW ist E-Commerce-Experte. - zvg

Der Online-Umsatz wachse auch dieses Jahr schweizweit weiter, sagt Zumstein. «Nach dem Rekordjahr 2020 wird es auch dieses Jahr einen Rekord geben.» Er erwartet einen Gesamtumsatz von bis zu 18 Milliarden Franken.

Plötzlich kaufen Schweizer Lebensmittel online

Seit Krisenbeginn sind insbesondere die Bereiche Wohnen, Sportwaren und Lebensmittel gewachsen. «Lebensmittel-Onlinehändler und Supermärkte berichten von einer Zunahme des Online-Anteils bestellter Lebensmittel von 3 auf bis zu 15 Prozent.» Im Bereich Computer wird bereits heute jeder dritte Franken im Netz umgesetzt.

Kaufen Sie sie Krisenbeginn vermehrt online ein?

Doch kann es ewig so weitergehen? Gemäss Zumstein unterscheidet sich das Marktpotential nach Branche. «Die Bereiche der Lebensmittel, Kleider, Sportartikel und vor allem Spielwaren und Möbel haben noch viel Luft nach oben.»

Der ZHAW-Experte sieht allerdings das grösste Wachstumspotential im Business-Bereich. Denn: «Auch industrielle Rohstoffe, Halbfabrikate, Ersatzteile und Produkte wie Maschinen, Werkzeuge oder Instrumente werden immer stärker online verkauft.»

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