Vegane Ernährung liegt im Trend. Doch die Preise für Produkte ohne tierische Inhaltsstoffe sind vergleichsweise hoch. Nau.ch hat nachgefragt, warum das so ist.
Vegan Migros
Das Interesse an veganen Produkten steigt – auch in der Schweiz. - Screenshot Migros
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz ernähren sich immer mehr Menschen vegan.
  • Die Preise für nicht-tierische Produkte sind oft überraschend hoch.
  • Grund dafür sind höhere Produktionskosten und mangelnde Subventionen.

Vegane Ernährung liegt im Trend. Nachdem die Amerikaner mit Beyond Meat vorgelegt hatten, brachten auch hiesige Detailhändler eine ganze Reihe veganer Alternativen auf den Markt.

Beyond Meat
Fleischlose Burger-Patties von Beyond Meat liegen hoch im Trend. - dpa

Allen voran: Coop. Der Detail-Riese führt aktuell über 1000 vegane Produkte in seinem Sortiment. «Wir werden das Sortiment an veganen Produkten weiter ausbauen», sagt Mediensprecherin Melanie Grüter auf Anfrage.

Auch Konkurrentin Migros sieht in veganen Produkten einen wachsenden Markt. Erst vergangenen Juli etwa lancierte der orange Riese seine Eigenmarke V-Love. Dazu gehören über 650 vegane Produkte – Tendenz steigend.

Vegane Produkte teils doppelt so teuer

Wie rentabel das Geschäft mit veganen Artikeln ist, wollen die Detailhändler nicht genau sagen. Fest steht aber: vegane Alternativen sind oft einiges teurer als tierische Produkte. Während 300 Gramm herkömmlicher Fischstäbchen bei der Migros rund 4 Franken, bezahlt man für die vegane Variante von V-Love 5.90 Franken.

Migros
Fischstäbchen von Pelican kosten bei der Migros 3.75 Franken.
Migros
Die vegane Alternative von V-Love ist mit 5.90 Franken deutlich teurer.

Auch Molkereiprodukten ist der Preisunterschied teils gravierend. So kostet ein Liter herkömmlicher Vollmilch rund 1.65 Franken, während die vegane Hafermilch mit 3 Franken fast doppelt so teuer ist.

Höhere Produktionskosten, keine Subventionen

Wie lässt sich dieser Preisunterschied rechtfertigen? Nau.ch hat bei der veganen Gesellschaft Schweiz nachgefragt. «Billig lässt es sich vor allem in Massen produzieren», sagt Mediensprecherin Laura Lombardini.

Die Nachfrage nach veganen Alternativprodukte ist zwar stark am Steigen, doch längst nicht so rentabel wie bei tierischen Produkten. Entsprechend seien die Produktionskosten höher, und damit auch der Endpreis.

Fleischproduktion
Die Fleischproduktion kann in Massen produzieren und wird subventioniert, weshalb die Produkte billiger verkauft werden können. - dpa

«Zusätzlich werden tierische Produkte auch mit Subventionen gefördert», fügt Lombardini hinzu. Das sei bei veganen Alternativen noch nicht der Fall. Für die Zukunft wünscht sie sich deshalb, dass auch vegane Produkte bei der Verteilung von Subventionen berücksichtigt werden.

Finden Sie den Preisunterschied gerechtfertigt?

Lombardini offenbart aber auch ihre Vermutung, «dass je nach Produktegruppe die Margen bei den Detailhändlern sehr hoch sind.» Sie hofft deshalb auf weiteres Wachstum der pflanzlichen Produkte, damit der Konkurrenzdruck steige und so auch die Marge kleiner werde.

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