In den letzten Jahren hat die Finanzierung von fossiler Energie durch die Credit Suisse und UBS abgenommen. Das Niveau bleibt aber hoch.
Erdöl
Vor der Küste Guayanas wird schon bald Erdöl aus der Erde gepumpt.. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Greenpeace hat ausgerechnet, wie viel Geld die UBS und CS in fossile Energie stecken.
  • In den letzten Jahren sind die Investitionen zurückgegangen, zuvor allerdings angestiegen.

Greenpeace schiesst scharf gegen Schweizer Grossbanken: Die Umweltschützer kritisieren in einer neuen Analyse, dass UBS und Credit Suisse weiterhin Milliardenbeträge in fossile Energien pumpen würden.

Geschäfte zwischen 2016 und 2019 hat Greenpeace analysiert. Über 100 Unternehmen aus dem Kohle-, Gas- und Öl-Bereich wurden berücksichtigt.

Gemäss der Studie sind von den beiden Schweizer Geldhäusern während dieser Zeit knapp 70 Milliarden Dollar in betroffene Branchen geflossen. Damit sollen über 290 Millionen Tonnen CO2-Emissionen ermöglicht worden sein.

«Dafür kein Platz in der Wirtschaft»

Dabei soll das Geld auch in Firmen geflossen sein, welche auf Fördermethoden wie Fracking setzen. «Für solche extrem klimaschädigende Brennstoffe gibt es in einer Klima-kompatiblen Wirtschaft schon jetzt keinen Platz.» Das sagt Peter Haberstich, Finanzexperte von Greenpeace Schweiz.

Seit der Pariser Klimakonferenz 2015 hätten die Banken ihre Finanzierung von fossilen Energien ausgebaut, kritisieren die Umweltschützer. So seien 600 Millionen Dollar an den Ölkonzern Total geflossen.

Die Studie zeigt aber auch eine positive Entwicklung. So sind die Emissionen, welche durch die Finanzierung fossiler Brennstoffe entstanden sind, zuletzt zurückgegangen. Allerdings bewegen sie sich immer noch auf dem Niveau von 2016.

UBS Credit Suisse
Die durch Investitionen der Grossbanken (UBS und Credit Suisse) verursachten CO2-Emissionen sind zuletzt zurückgegangen. - Greenpeace

Dass Handlungsbedarf besteht, streiten die Grossbanken nicht ab. «Als globales Finanzinstitut anerkennt die Credit Suisse ihren Teil der Verantwortung bei der Bekämpfung des Klimawandels.»

«Und ist sich bewusst, dass auch die Finanzströme mit den Zielen des Pariser Abkommens in Einklang gebracht werden müssen.» Das teilt die CS in einem Statement mit.

Massive Investitionen in erneuerbare Energien

Das Geldhaus hat darum letztes Jahr eine Klimarisikostrategie verabschiedet. Zudem hat die Credit Suisse angekündigt, keine neuen Kohlekraftwerke zu finanzieren. Die Grossbank hält weiter fest, dass sie in den letzten zehn Jahren 100 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert hat.

Ähnlich klingt es bei der UBS. Man unterstützte den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft, wie ihn das Pariser Klimaschutzabkommen vorsieht, heisst es in einem Statement. «UBS-Kunden haben ihre nachhaltigen Anlagen im letzten Jahr um mehr als 56 Prozent auf knapp 490 Milliarden US-Dollar gesteigert.»

Das Geldhaus weist zudem darauf hin, dass sie ihr Engagement bei Unternehmen im fossilen Sektor weiter reduziert hat. Es beträgt aktuell weniger als ein Prozent des Kreditgeschäfts.

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