Die Impfoffensive stösst auf Zustimmung. Wirtschaftsverbände bemängeln aber, dass sie spät kommt. Auch würden verbindliche Ziele für das Massnahmen-Ende fehlen.
Alain Berset Coronavirus
Wie hoch die Beiträge nächstes Jahr sein werden, verkündet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Ende September. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat am Mittwoch seine Impfoffensive der Nation vorgestellt.
  • Wirtschaftsverbände unterstützen den Vorstoss, auch wenn einiges zu spät komme.
  • Vor allem aber fehlt der Wirtschaft ein verbindliches Ausstiegsszenario.

Die Impfoffensive des Bundes steht: Zusätzliche Impfbusse, eine nationale Impfwoche sowie individuelle Gespräche mit Skeptikern sollen die Schweiz aus der Corona-Krise führen.

Impftram Zürich Coronavirus
Im Impftram des Kantons Zürich und der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) soll sich die Bevölkerung ohne vorherige Terminvereinbarung spontan gegen das Coronavirus Covid-19 impfen lassen können. - Keystone

Ein Wundermittel sei die Strategie nicht, erklärte Gesundheitsminister Alain Besert an der gestrigen Medienkonferenz. Aber: «Wir haben die Möglichkeit, den Marathon nun endlich zu beenden.»

Wirtschaft begrüsst Impfoffensive, aber...

Ein Ende der Corona-Krise? Das hoffen die hiesigen Wirtschaftsverbände schon seit Monaten. Entsprechend gross ist die Zustimmung.

«Die beschlossene Impfoffensive verfolgt das richtige Ziel und setzt grösstenteils auf die richtigen Massnahmen», erklärt Economiessuisse.

Impfung
Eine nationale Impfwoche vom 8. bis 14. November soll die Unentschlossenen von der Impfung überzeugen. - Keystone

Kritik übt der Wirtschaftsverband aber am Zeitmanagement des Bundes. Denn: Die nationale Impfwoche soll erst vom 8. bis 14. November stattfinden.

«Reichlich spät», findet Economiesuisse und hofft, dass sich viele Schweizerinnen und Schweizer bereits früher impfen lassen.

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Wirtschaft braucht verbindliche Zielwerte

Auch fehlt dem Wirtschaftsverband ein verbindliches Ausstiegsszenario. Der Bundesrat müsse eine konkrete Impfquote definieren und nach deren Erreichen alle Einschränkungen aufheben, teilte Economiesuisse mit.

Gastro Corona
Immer mehr Personal aus der Gastro und der Hotellerie befinden sich in Quarantäne oder Isolation. - Keystone

Das findet auch der Schweizerische Arbeitgeberverband. Es sei bedauerlich, heisst es in einer Mitteilung, dass einmal mehr keine verbindlichen Zielwerte bekannt gegeben wurden. «Die Wirtschaft ist für eine weitere Erholung auf einen planbaren Rahmen angewiesen.»

Und da haben die Wirtschaftsverbände nicht ganz unrecht. Der Bundesrat hat zwar konkrete Impfziele geäussert, sie kurz darauf aber wieder relativiert.

So sei nicht nur die Impfquote, sondern auch weitere Kriterien für einen Ausstieg aus der Corona-Krise ausschlaggebend. Was das konkret heisst, darüber schweigt der Bundesrat bislang.

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