Corona-Schuldenberge werden in EU-Ländern als Problem gesehen
Die in der Corona-Krise angeschwollenen staatlichen Schuldenberge hält nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland, Frankreich und Italien für unbedenklich.

Das Wichtigste in Kürze
- Wenige EU-Länder halten den Corona-Schuldenberg für unbedenklich.
- Der Grossteil der EU-Staaten macht sich bezüglich der Schulden Sorgen.
Die in der Corona-Krise angeschwollenen staatlichen Schuldenberge hält nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland, Frankreich und Italien für unbedenklich. In einer Umfrage des Versicherers Allianz vertreten gerade einmal 14 Prozent der Befragten in Deutschland die Ansicht, Schulden seien dank niedriger Zinsen kein Problem.
In Frankreich (13 Prozent) und Italien (12 Prozent) teilen noch weniger der jeweils fast 1050 Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer diese Einschätzung, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Erhebung hervorgeht.
Weitgehende Einigkeit herrscht unter den Befragen aus den drei grössten Volkswirtschaften des Euroraums, was die Rezepte zum Schuldenabbau angeht: 41 Prozent setzen auf eine Politik, die Wirtschaftswachstum fördert, 28 Prozent halten Ausgabenkürzungen für notwendig. Höhere Steuern sind das mit Abstand unbeliebteste Instrument, nur 8 Prozent würden sie in Betracht ziehen.
Die Befürchtung allerdings ist in allen drei Ländern gross, dass die Regierungen auf Steuererhöhungen setzen werden, um die Staatskassen zu füllen und die Schuldenberge abzutragen.
Unter den Befürwortern höherer Steuern sind eine Vermögenssteuer (28 Prozent) und eine Anhebung der Einkommensteuer für hohe Einkommen (26 Prozent) die Favoriten. Hierbei gibt es jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den drei Ländern: Vor allem Franzosen und Deutsche bevorzugen eine Vermögenssteuer (je 35 Prozent), in Italien findet eine solche Steuer nur 11 Prozent Befürworter.