Die Jahresabschlüsse 2020 und 2021 des Spezialchemiekonzern Clariant wurden untersucht. Anhand der Ergebnisse konnte ein Umsatzanstieg festgestellt werden.
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Clariant hat die Untersuchungen der Jahresabschlüsse 2020 und 2021 abgeschlossen. - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Jahresabschlüsse für 2020 und 2021 von Clariant sind abgeschlossen.
  • Es liegen noch keine endgültigen Zahlen vor.
  • Die vorläufigen Ergebnisse zeigen einen Umsatz- und Ergebnisanstieg.

Die Untersuchungen des Spezialchemiekonzerns Clariant der Jahresabschlüsse für 2020 und 2021 sind abgeschlossen. Definitive Zahlen können aber noch nicht vorgelegt werden. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen aber einen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Zudem ist der Start in das neue Jahr offenbar geglückt.

Es gebe trotz nötigen Anpassungen keine Auswirkungen auf die Umsätze oder liquiden Mittel, heisst es am Mittwoch in einer Mitteilung. «Wir sind froh, die Untersuchung abgeschlossen zu haben, die finanziellen Auswirkungen sind begrenzt», erläutert CEO Conrad Keijzer in einer Telefonkonferenz.

Entsprechend sei der Umsatz nach ungeprüften Zahlen 2021 um 13 Prozent auf 4,37 Milliarden Franken gestiegen. In lokalen Währungen wäre der Umsatz 15 Prozent höher gewesen.

Clariant muss Zahlen anpassen

Die EBITDA-Marge aus fortgeführten Aktivitäten wird in Höhe von 16,2 Prozent erwartet - das entspreche der bisherigen Guidance. Damit ergäbe sich ein EBITDA von 708 Millionen Franken.

Für das Jahr 2020 müssen die Zahlen für den EBITDA angepasst werden. Konkret sei dieser nach vorläufigen Zahlen sogar leicht höher ausgefallen als ursprünglich ausgewiesen.

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Conrad Keijzer, CEO von Clariant - sda - Keystone

Clariant erwartet entsprechend einen EBITDA von 597 Millionen Franken, ursprünglich lag der Wert 2020 noch bei 578 Millionen. Die entsprechende Marge dürfte dann bei 15,5 Prozent nach bislang 15,0 Prozent liegen. Die Abweichungen seien auf zu hohe oder zu niedrige Rückstellungen oder Abgrenzungen zurückzuführen.

Finanzchef Lynen verlässt Unternehmen

Damit solche Fehler nicht noch einmal passieren können, seien bereits organisatorische Massnahmen sowie individuelle Suspendierungen ergriffen worden. Dies ergänzte der scheidende Finanzchef Stephan Lynen. Zudem sei ein Verbesserungsprozess für das interne Reporting eingeleitet.

Lynen selbst verlässt das Unternehmen per 1. Juli - auf eigenen Wunsch, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Durch seinen Abgang solle dem Unternehmen jetzt ein Neustart ermöglicht werden.

Lynen leitete die finanziellen Geschicke des Unternehmens nur zwei Jahre lang. Er hatte den Posten Anfang April 2020 von dem langjährigen Finanzchef Patrick Jany übernommen. Lynens Nachfolger wird Bill Collins, der am 1. Juli vom französischen Energiekonzern Engie zu Clariant stösst.

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Clariant mit grösserem Um- und Stellenabbau (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Die geprüften Ergebnisse für 2021 sowie die angepassten für 2020 sollen nun spätestens am 30. Mai veröffentlicht werden. Die SIX Exchange Regulation (SER) habe eine Fristverlängerung bis spätestens 15. Juni gewährt, heisst es weiter.

Umsatzwachstum trotz Krieg

Die Generalversammlung ist für spätestens 30. Juni geplant. Angaben zur Dividende macht Clariant bislang nicht, bekennt sich aber zur Politik steigender Ausschüttungen.

Trotz der aktuellen makroökonomischen Unsicherheiten ist das Unternehmen derweil gut ins neue Jahr gestartet. Für das erste Quartal 2022 rechnet das Unternehmen mit einem überzeugenden Umsatzwachstum.

Dieses basiere auf einer starken globalen Nachfrage, aber auch auf Volumenzuwächsen und Preismassnahmen. Dadurch sollten die steigenden Kosten sowie die Unsicherheiten in der Lieferkette weitgehend ausgeglichen werden, heisst es weiter.

Aussagen für das Gesamtjahr könnten derzeit nicht gemacht werden, an den mittelfristigen Finanzzielen hält Clariant aber fest.

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