Clariant macht weniger Umsatz und kappt Umsatzprognose
Der Chemiekonzern Clariant spürt die Marktflaute und kürzt seine Umsatzprognosen für das Jahr 2025.

Clariant hat im zweiten Quartal 2025 die Marktflaute zu spüren bekommen und weniger umgesetzt als vor einem Jahr. Nachdem währungsbereinigten und von Zukäufen gestützten knappen Umsatzwachstum im ersten Quartal geht es nun also abwärts. Die Umsatzprognosen für das Gesamtjahr werden gekürzt.
Von April bis Juni reduzierte sich der Umsatz um 8 Prozent auf 968 Millionen Franken, wie Clariant am Dienstag mitteilte. Dies ist vor allem auf den negativen Währungseinfluss zurückzuführen. In Lokalwährungen blieben die Verkäufe stabil. Keinen Einfluss hatten die verkauften Volumina oder Preisänderungen.
In lokalen Währungen steigerten die beiden Divisionen Adsorbents & Additives und Catalysts die Umsätze, wogegen sie in der Geschäftseinheit Care Chemicals leicht zurückgingen.
Gewinnmargen trotz Sparprogramm gesunken
In einem schwierigen Umfeld für den Sektor habe man Widerstandsfähigkeit bewiesen, lässt sich in der Mitteilung CEO Conrad Keijzer zitieren. Er verweist dabei insbesondere auf eine «starke Profitabilität». Kosten für das laufende Sparprogramm in Höhe von 22 Millionen Franken drückten indes erneut auf die Gewinnzahlen.
So reduzierte sich der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA im zweiten Quartal um 16 Prozent auf 139 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 130 Basispunkte auf 14,4 Prozent. Die um die Sondereffekte bereinigte EBITDA-Marge legte hingegen 2 Prozentpunkte auf 17,5 Prozent zu
Halbjahresbilanz: Reingewinn sinkt markant
Der Reingewinn, der nur für das gesamte Halbjahr ausgewiesen wird, litt ebenfalls unter den Restrukturierungskosten. So reduzierte sich dieser auf 44 Millionen Franken markant. In der Vergleichsperiode des Vorjahres war er mit 176 Millionen noch rund viermal höher.
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2025 senkt Clariant die bisherigen Prognosen beim Umsatz. Demnach wird neu mit einem Wachstum in Lokalwährung von 1 bis 3 Prozent gerechnet – bisher sollte es der Umsatz am unteren Ende der Spanne von drei bis fünf Prozent wachsen.
Die EBITDA-Marge soll derweil weiterhin zwischen15,0 und15,5 Prozent liegen; ohne Berücksichtigung besonderer Faktoren sollten es sogar zwischen17 und18Prozent sein.
Die Mittelfristziele wurden bestätigt: Bis zum Jahr2027 soll ein jährliches Umsatzwachstum in Lokalwährungen von vier bis sechs Prozent erreicht werden. Die ausgewiesene EBITDA-Marge wird dann zwischen 19 und 21 Prozent erwartet.