Chinas Banken erhalten mehr Spielraum für Kreditvergabe

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Die People's Bank of China (PBOC) hat den Mindestreservebetrag für Banken gesenkt. So können diese nun mehr Kredite vergeben.

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Ein Bündel 100-Yuan-Banknoten. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Chinas Notenbank hat den Betrag für die Mindestreserve von Banken gesenkt.
  • Damit könne diese mehr Kredite vergeben als vorher.
  • So soll die Konjunktur gefördert werden.

Zur Ankurbelung der Konjunktur verschafft die chinesische Notenbank den Geldhäusern erneut mehr Spielraum für die Kreditvergabe. Bereist zum zweiten Mal in diesem Jahr senkte sie den Betrag, den Banken als Mindestreserve halten müssen.

Ab dem 15. Dezember müssen die Institute 1,2 Billionen Yuan (umgerechnet rund 174 Milliarden Franken) weniger Kapital vorhalten, wie die People's Bank of China (PBOC) am Montag mitteilte. Das entspreche einer Absenkung des Reservesatzes für Geschäftsbanken - im Fachjargon RRR genannt - um einen halben Prozentpunkt. Je geringer dieser Satz ist, umso mehr Kredite können die Banken vergeben.

Schon zweite Senkung

Die chinesische Zentralbank hatte die Mindestreserve bereits im Juli gesenkt und darauf gesetzt, dass dadurch insbesondere kleinere Firmen die Folgen der gestiegenen Rohstoffpreise besser verkraften können. Mit der neuerlichen Absenkung versuchten die Währungshüter, den Abwärtsdruck auf die Wirtschaft zu verringern, sagte Wen Bin, Chefvolkswirt bei der Minsheng Bank.

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Der chinesische Immobilien-Konzern Evergrande ist hoch verschuldet. - AFP/Archiv

Die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft hat in den vergangenen Monaten bei der Erholung von der Corona-Krise an Schwung verloren. Im ersten Quartal hatte das Bruttoinlandsprodukt noch um 18 Prozent zugelegt. Zuletzt sahen etwa Konjunkturdaten aus dem verarbeitenden Sektor aber nicht mehr so gut aus, am Immobilienmarkt droht eine Pleite des Baukonzerns China Evergrande und immer wieder kommt es zu Coronavirus-Ausbrüchen.

Komplexe wirtschaftliche Situation

Chinas Präsident Xi Jinping sagte, die wirtschaftliche Situation der Volksrepublik bleibe komplex. Die Regierung werde für soziale Stabilität sorgen. Reformen und die Öffnung der heimischen Volkswirtschaft für das Ausland würden vertieft, sagte er laut der Nachrichtenagentur Xinhua.

Xi Jinping
Chinas Staatschef Xi Jinping. - Keystone

Manche Analysten gehen davon aus, dass die Wirtschaft im vierten Quartal weniger stark wächst als die im dritten Quartal erreichten 4,9 Prozent. Aufs Gesamtjahr gerechnet dürfte die Wirtschaft rund acht Prozent wachsen.

Ökonomen der Academy of Social Sciences, ein Thinktank der chinesischen Regierung, rechnen für das kommende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 5,3 Prozent, was für chinesische Verhältnisse wenig wäre. Als einen Grund für die gedämpfteren Aussichten nannten die Experten die Schuldenprobleme der Immobilienkonzerne.

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