Chef von Roboterhersteller Kuka bedauert seine Ablösung

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Deutschland,

Wegen der Übernahme durch Chinesen geht Kuka-Chef Till Reuter. Dies bedauert der Konzernchef.

Der Vorstandsvorsitzende der Kuka AG, Till Reuter (r), sitzt in der Kuka-Zentrale.
Vorstandschef Reuter steigt vorzeitig bei Roboterhersteller Kuka aus. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chef des Roboterherstellers Kuka, Till Reuter, ist traurig.
  • Grund ist sein scheidendes Amt als Konzernchef.

Der Chef des von chinesischen Investoren übernommenen Augsburger Roboterherstellers Kuka hat mit grossem Bedauern auf seine Ablösung reagiert. «Ich gehe nicht gern, ich bin traurig, es geht aber weiter», sagte der scheidende Konzernchef Till Reuter der «Augsburger Allgemeinen» von heute Dienstag. Der frühere Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bewertete das Ausscheiden Reuters bei dem Roboterbauer kritisch.

Der Kuka-Aufsichtsrat und Reuter hatten am Montag vereinbart, dass der Vorstandsvorsitzende im Dezember seinen Posten vorzeitig aufgibt. Kuka war vor zwei Jahren von chinesischen Investoren übernommen worden. Reuter leitete das Unternehmen seit 2009; in dieser Zeit habe er den Roboterbauer aus der Wirtschaftskrise geführt, die «führende Position im Automobilbereich halten und sich weiter in neuen Märkten positionieren» können, würdigte Kuka seinen scheidenden Chef.

«Garant für Standortsicherheit»

Gabriel sieht sich mit der Ablösung Reuters in seinen damaligen Bedenken als Wirtschaftsminister gegen die Übernahme des Augsburger High-Tech-Unternehmen durch chinesische Investoren bestätigt: Reuter habe «für viele als Garant für Standortsicherheit und eine angemessene unternehmerische Unabhängigkeit» gestanden, sagte der SPD-Politiker der «Augsburger Allgemeinen». Er habe damals als Bundeswirtschaftsminister die Übernahme durch chinesische Investoren kritisch gesehen, «aber verhindern konnten wir sie gegen den Willen der alten Eigentümer letztlich nicht».

Gabriel betonte, dass die Kuka-Übernahme nicht folgenlos geblieben sei: «Als Konsequenz haben wir begonnen, unsere aussenwirtschaftlichen Instrumente zu schärfen», sagte er. «Deutschland ist die offenste Volkswirtschaft der Welt, wenn das so bleiben soll, müssen andere aber auch offener werden», fügte er hinzu. Das gelte auch für China.

Reuter bekräftigte unterdessen seine Verbundenheit mit dem Augsburger Roboterbauer. «Ich werde weiter auf das Unternehmen schauen. Einmal orange, immer orange.» Jetzt gehe es darum, das Beste für Kuka zu machen und seinen Nachfolger Peter Mohnen zu unterstützen. Was ihm richtig gut getan habe, sei «der Rückhalt der Mitarbeiter bis zur letzten Sekunde». Sein Nachfolger finde «ein tolles Team» vor. «Ich ziehe am Nikolaus-Tag die Chef-Mütze aus und reiche sie an Mohnen weiter.»

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