Chef des Umweltbundesamts für Recht auf Reparatur und langlebigere Elektrogeräte

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Deutschland,

Der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, hat ein Recht auf Reparatur von Elektrogeräten gefordert.

Handys
Neukauf - oder Reparatur? - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • «Produkte von heute müssen die Rohstofflager von morgen werden».

«Die Hersteller müssen verpflichtet werden, Handys und andere Elektrogeräte so zu bauen, dass man sie reparieren kann», sagte Messner im Interview mit dem «Tagesspiegel» (Sonntagsausgabe). Dafür müsse die Politik Standards festlegen. «Wir brauchen ausserdem langlebigere Elektrogeräte», fügte Messner hinzu.

«Hersteller sollten mindestens so lange Garantie geben, wie es der Stand der Technik erlaubt», sagte der UBA-Präsident. In Europa liege der Anteil der Rohstoffe, die wirklich recycelt würden und wieder zum Einsatz kämen, nur bei zwölf Prozent. «Statt Abfallberge zu schaffen, sollten wir unsere Ressourcen in Kreisläufen führen», sagte Messner.

«Die Produkte von heute müssen die Rohstofflager von morgen werden.» Produkte müssten so entworfen werden, dass man ihre Einzelteile später wiederverwenden könne.

Zur Entkoppelung der Wirtschafts- und Lebensweise vom Naturverbrauch forderte Messner, nicht nur effizienter im Umgang mit den Ressourcen zu werden, sondern auch den Konsum zu überdenken. «Es bringt ja nicht mehr Lebensqualität, wenn man möglichst viele Produkte kauft, die wenig später im Müll landen.»

Auch der Einzelne könne im Kampf gegen den Klimawandel etwas ausrichten. «Wir sind in Deutschland 80 Millionen Konsumenten. Gemeinsam können wir grosse Hebel bewegen», sagte Messner. «Wenn wir alle weniger Fleisch essen, hilft das dem Klima. Wir entscheiden auch selbst, ob wir einen dicken SUV fahren oder mit dem Elektroauto oder dem Fahrrad.»

Auch ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen würde nach UBA-Berechnungen einen Beitrag für den Klimaschutz bringen. «Bei Tempo 130 würde man immerhin zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr einsparen, bei Tempo 100 sogar gut sechs Millionen Tonnen», gab Messner zu bedenken.

Wenn der Klimawandel nicht eingedämmt werde, werde das «unsere Freiheit und unseren Wohlstand massiv bedrohen», mahnte der UBA-Präsident. «Dagegen sind der Verzicht auf Schnitzel oder auf Raserei Kleinkram.»

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