Bund tätigt über 90 Prozent der Beschaffungen in der Schweiz

Keystone-SDA
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Bern,

Die zentrale Bundesverwaltung hat vergangenes Jahr 6,1 Milliarden Franken für Beschaffungen ausgegeben. Der grösste Teil des Geldes floss an Schweizer Unternehmen. Die Zahlungen ins Ausland nehmen zwar leicht zu, liegen aber nach wie vor unter 10 Prozent.

Schweizer Bundesverwaltung
Mitarbeitende der Bundesverwaltung bekommen im kommenden Jahr einen Teuerungsausgleich von ein Prozent. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das geht aus dem Bericht zum Beschaffungscontrolling 2019 hervor, den der Bundesrat am Freitag zur Kenntnis genommen hat.

Insgesamt gingen 559 Millionen Franken an ausländische Firmen, gut 100 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Massgeblich verantwortlich für die Zunahme sind Zahlungen an deutsche Rüstungsfirmen.

Der Rüstungsbereich ist auch auf der Liste der vierzig wichtigsten Lieferanten gut vertreten. Auf den ersten beiden Plätzen finden sich zwei Ruag-Einheiten mit Lieferungen im Umfang von insgesamt mehr als 336 Millionen Franken. Der Thurgauer Fahrzeugbauer Mowag steht mit rund 111 Millionen Franken an dritter Stelle.

Auf den Spitzenplätzen liegen ausserdem Baufirmen wie Implenia, Marti und Frutiger, die IT-Unternehmen Atos und Global-IT, aber auch Mercedes und Swisscom. Gemäss dem Bericht floss fast ein Drittel der gesamten Zahlungen an die vierzig umsatzstärksten Unternehmen. Auf dieser finden sich insgesamt sechs ausländische Lieferanten.

Die 2019 getätigten Vergaben über dem WTO-Schwellenwert summierten sich auf 8,63 Milliarden Franken. Das waren 3,72 Milliarden Franken mehr als im Vorjahr. Gründe für die grosse Schwankung sind gemäss dem Bericht Verträge mit langen Laufzeiten, Nach- und Folgebeschaffungen von Rüstungsgeschäften oder einzelne grosse Beschaffungen anderer Departemente.

Mit 2,22 Milliarden Franken wurde gut ein Viertel des Vertragsvolumens über dem WTO-Schwellenwert freihändig, also ohne Wettbewerb vergeben. Die Zunahme beträgt 7 Prozent. Freihändige Vergaben sind wegen des Korruptionsrisikos nicht unproblematisch. Gemäss dem Bericht geht der Anstieg vor allem auf die Zunahme von Rüstungsbeschaffungen zurück, die unter Umständen freihändig vergeben werden dürfen.

Die Qualitätssicherung ist gemäss dem Bericht hoch: So wurden 99 Prozent der freihändigen Vergaben juristisch geprüft und dokumentiert. Der WTO-Schwellenwert liegt bei 230'000 Franken für Güter und Dienstleistungen und bei 8,7 Millionen Franken bei Bauleistungen.

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