Die Bilanzsumme aller Pensionskassen ist im Jahr 2019 auf über eine Billion Franken gestiegen. Die Wertschwankungsreserven nahmen ebenfalls zu.
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Für die Pensionskassen war Juni 2023 ein guter Monat. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Pensionskassen war 2019 ein gelungenes Jahr.
  • Die Bilanzsumme aller Kassen stieg zum ersten Mal auf über eine Billion Franken.
  • Die Wertschwankungsreserven nahmen ebenfalls zu, die Unterdeckung sank.

Die Pensionskassen schauen auf ein gelungenes Jahr 2019 zurück: Die Bilanzsumme aller Kassen stieg erstmals über eine Billion Franken. Die Werteschwankungsreserven nahmen um fast 43 Milliarden Franken zu, und die Unterdeckung sank um 2,6 Milliarden.

Wertschwankungsreserven betragen 93,5 Milliarden Franken

Die im Vorjahr aufgelösten Wertschwankungsreserven in Höhe von damals 34 Milliarden Franken konnten demnach wieder aufgefüllt werden und betragen nun 93,5 Milliarden Franken.

Diese Reserven dienen dazu, die Schwankungen auf den Kapitalmärkten auszugleichen. In Jahren mit gut laufenden Finanzmärkten können also Polster für schlechtere Jahre aufgebaut werden.

Nettoergebnis von 95,5 Milliarden Franken erwirtschaftet

Alle Pensionskassen gemeinsam erwirtschafteten ein Nettoergebnis aus Vermögensanlagen von 95,5 Milliarden Franken. Die Vorsorgekapitalien der aktiven Versicherten und der Rentenbeziehenden wuchsen um 68 Milliarden Franken an. Dies geht aus den am Dienstag publizierten definitiven Ergebnissen der Pensionskassenstatistik 2019 des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.

Zunahme zum Teil Systemwechsel geschuldet

Die Zunahme der Vorsorgekapitalien der aktiven Versicherten und der neuen Rentenbeziehenden sowie die technischen Rückstellungen ist allerdings zum Teil einem Systemwechsel zu verdanken: 2019 haben einige Vorsorgeeinrichtungen ihre aktiven Versicherten und Rentenbezügern aus der kollektiven Rückversicherung in eine teilautonome Lösung überführt.

Dies hat die Passiven aus Versicherungsverträgen um 14,1 Prozent vermindert. Die Vorsorgekapitalien der aktiven Versicherten und der neuen Rentenbeziehenden sowie die technischen Rückstellungen nahmen dementsprechend in der Bilanz der Pensionskassen zu.

Unterdeckung sinkt auf 36 Milliarden Franken

Die Unterdeckung sank 2019 von 38,63 auf 36 Milliarden Franken, was einem Minus von 6,8 Prozent entspricht. Eine Pensionskasse befindet sich in Unterdeckung, wenn ihr Vorsorgevermögen nicht ausreicht, um ihre Verpflichtungen zu decken. Der grösste Teil der Deckungslücken wird gemäss BFS von Staatsgarantien getragen.

2,3 Prozent mehr aktive Versicherte

Die Pensionskassenstatistik zählte im letzten Jahr 4,3 Millionen aktive Versicherte, also 2,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Männer waren mit 2,4 Millionen in der Überzahl.

318'542 Bezügerinnen und 501'345 Bezüger von Altersrenten erhielten durchschnittlich 28'973 Franken pro Jahr ausbezahlt. 17'233 Frauen und 28'193 Männer verlangten total 8,9 Milliarden Franken als Kapital- oder Teilkapitalauszahlung bei Pensionierung, was eine Zunahme von 11,1 Prozent bedeutet. Der Durchschnittswert des Kapitalbezugs belief sich auf 195'507 Franken, das sind 5756 Franken oder drei Prozent mehr als im 2018.

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