Der Marktstart des neuen Volkswagen-Elektroautos Trinity könnte sich nach Presseberichten deutlich verzögern und das Aus für eine in Wolfsburg geplante Fabrik bedeuten.
VW-Sitz in Wolfsburg
VW-Sitz in Wolfsburg - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neues Werk in Wolfsburg auf der Kippe - Blume bittet Belegschaft um Geduld.

Wegen Problemen bei der Software-Entwicklung müsse Volkswagenchef Oliver Blume die für 2026 geplante Einführung um Jahre verschieben, berichtete das «Handelsblatt» am Donnerstag. Blume schrieb vor diesem Hintergrund in einer internen Stellungnahme, für konkrete Aussagen zur weiteren Planung sei es «noch zu früh».

Volkswagen wollte das Elektromodell Trinity von Grund auf neu entwickeln. Es sollte auf bestimmten Strecken wie Autobahnen weitgehend autonom fahren können. Laut «Handelsblatt» gibt es aber Kapazitätsprobleme bei der Entwicklung der nötigen Software durch die konzerneigene Tochter Cariad. Diese solle sich nun auf die Software für früher auf den Markt kommende Modelle konzentrieren.

Die Verzögerung bei Trinity liege bei zwei bis drei Jahren, womöglich erfolge der Start aber auch erst 2030, hiess es weiter. Die eigens für Trinity geplante Fabrik im Wolfsburger Stadtteil Warmenau werde nun wohl nicht mehr benötigt.

Durch die Verschiebung könnte doch das Stammwerk umgerüstet und der Trinity nach Abschluss seiner Entwicklung dort vom Band laufen, hiess es demnach in Konzernkreisen. Zuerst hatte das «Manager Magazin» über die Trinity-Probleme berichtet. Demnach will Blume das geplante neue Werk kippen.

«Wir nutzen aktuell die Gelegenheit, alle Projekte und Investitionen anzuschauen und auf Tragfähigkeit zu prüfen», schrieben Blume und VW-Markenchef Thomas Schäfer in einer internen Stellungnahme zu den Berichten. Dies erfolge in den nächsten Wochen nach «einem klaren Fahrplan». Zuerst werde über das weitere Vorgehen im Bereich Software und beim Zuschnitt der Plattformen entschieden. «Darauf folgt die Ausarbeitung der Produktstrategie mit den konkreten Projekten der einzelnen Marken für die nächsten Jahre.» Daraus folge die Belegung der Werke.

Blume und Schäfer baten die Belegschaft «um ein wenig Geduld». Klar sei aber auch: «Wir lassen niemanden im Regen stehen.» Alle Entscheidungen würden «auch in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmerseite» getroffen.

«Und selbstverständlich haben wir bei all dem auch die Situation des Stammwerkes und die dortige Beschäftigungssicherung weiter fest im Blick», betonten die Manager. «Wir wollen und werden in Wolfsburg wegweisend zeigen, wie die nötige Transformation mit Vorteilen für alle Beteiligten gelingt.»

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