Bericht: Deutsche Landwirte verdienen im EU-Vergleich wenig
Neue Zahlen der europäischen Statistik-Behörde Eurostat zeigen einem Zeitungsbericht zufolge, dass das Einkommen der deutschen Bauern und ihrer Beschäftigten im Schnitt stark schwankt und deutlich niedriger ist als das ihrer europäischen Kollegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Eurostat-Daten zeigen zudem starke Schwankungen bei den Einkünften.
Wie die «Neue Osnabrücker Zeitung» (NOZ) am Dienstag berichtete, liegt Deutschland seit 2015 im Eurostat-Index der Einkommensentwicklung in der Branche deutlich unter dem EU-Durchschnitt.
Der Index, der die Nettogewinne eines landwirtschaftlichen Betriebes auf die Landwirte und ihre Familienangehörigen umlegt und so ein europaweit vergleichbares Mass für die Entwicklung der Einkommen liefert, lag demnach in Deutschland nach vorläufigen Zahlen für 2019 bei einem Wert von 100,47. Das sei deutlich unter dem europäischen Schnitt von 133,73, schrieb die «NOZ».
2015 lag der Index in Deutschland dem Bericht zufolge bei nur 45,20, während er in der EU bei 114,32 lag. Im Dürrejahr 2018 kamen die deutschen Landwirte demnach auf nur 43,48 im Vergleich zu 130,76 in der EU. Das Durchschnittseinkommen aller Beschäftigten in der Landwirtschaft liegt laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zufolge in guten Wirtschaftsjahren bei etwa 3000 Euro brutto monatlich, in schlechten Jahren deutlich darunter.
Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, nannte die Daten gegenüber der NOZ «alarmierend». Landwirte verdienten «ein verlässliches Einkommen, das für ein gutes Leben reicht», forderte sie. «Bisher kommt vom Verkaufspreis viel zu wenig bei den Landwirten und ihren Beschäftigen an.»