Bayer: Listen mit Monsanto-Kritikern auch in anderen europäischen Ländern wahrscheinlich

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Deutschland,

Listen mit Kritikern des US-Saatgutherstellers Monsanto gibt es nach Ansicht des Mutterkonzerns Bayer auch in anderen europäischen Ländern.

Bayer ÄRGER
Logo von Bayer am Hauptsitz in Leverkusen - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Konzern: Verhalten Monsantos «komplett unangemessen».

Der Leiter des Bayer-Bereichs Öffentlichkeit und Nachhaltigkeit, Matthias Berninger, sagte am Montag zu Journalisten, er gehe «fest» davon aus, dass weitere Länder in Europa betroffen seien. Der entsprechende Vertrag von Monsanto mit der PR-Agentur Fleishman Hillard erstrecke sich auf ganz Europa einschliesslich Deutschlands.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Monsanto und die PR-Agentur eine geheime Liste mit Kritikern in Frankreich führten. Kritische Politiker, Wissenschaftler und Journalisten wollte der Agrarkonzern laut Bericht des französischen Senders France 2 «erziehen», besonders hartnäckige Gegner von Monsanto sogar «überwachen».

Bayer entschuldigte sich am Sonntag und beauftragte eine Anwaltskanzlei damit, das Vorgehen von Monsanto zu untersuchen. Die Zusammenarbeit mit Fleishman Hillard sei vorerst auf Eis gelegt.

«Wir halten das, was wir bisher gesehen haben, für komplett unangemessen», sagte der ehemalige Grünen-Politiker Berninger. Monsantos Umgang mit Journalisten, Politikern und Aktivisten sei «nicht in Ordnung» gewesen und «auch nicht mit dem vereinbar, wofür das Unternehmen Bayer steht». Wenn ein Unternehmen langfristig erfolgreich sein wolle, dürfe der Zweck nicht die Mittel heiligen.

Bayer hatte Monsanto im vergangenen Jahr für rund 56 Milliarden Euro gekauft und steht deshalb massiv unter Druck. In den USA klagen tausende Krebskranke wegen des glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittels Roundup gegen den Chemiekonzern. Das Unternehmen wurde in zwei Prozessen zu dutzenden Millionen Euro Schadenersatz verurteilt. Bayer bestreitet die Vorwürfe und ging in Berufung.

Der Aktienkurs ist seitdem stark gesunken. Die Aktionäre verweigerten Konzernchef Werner Baumann Ende April auf der Hauptversammlung die Entlastung.

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