Bayer konnte im ersten Quartal deutlich zunehmen. Auch der Umsatz des Chemiekonzerns stieg – trotz zehntausende Klagen aus den USA.
Beim Pharmakonzern Bayer hat die Coronavirus-Pandemie in einigen Geschäftsfeldern zu einer deutlich höheren Nachfrage geführt, teilweise zu einer Bevorratung. (Archivbild)
Beim Pharmakonzern Bayer hat die Coronavirus-Pandemie in einigen Geschäftsfeldern zu einer deutlich höheren Nachfrage geführt, teilweise zu einer Bevorratung. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/ECKEHARD SCHULZ
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bayer konnte im ersten Quartal beim bereinigten Betriebsgewinn um zehn Prozent zulegen.
  • Bayers Umsatz stieg dazu um 4,8 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro.

Bayer hat im ersten Quartal sein Ergebnis überraschend kräftig gesteigert. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) legte um zehn Prozent auf 4,39 Milliarden Euro zu, wie der deutsche Agrarchemiekonzern Montags mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 4,1 Milliarden Euro erwartet.

Umsatz im Pharma-Geschäft erhöht

Der Umsatz erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Plus von sechs Prozent zu Buche. Zulegen konnte Bayer vor allem in der Agrarsparte und im Pharmageschäft. Die Coronavirus-Pandemie habe in einigen Geschäftsfeldern zu einer stark gestiegenen Nachfrage, teilweise zu einer Bevorratung geführt. Allerdings werde das Geschäft durch die Einschränkungen im Zuge der Pandemie zum Teil auch negativ beeinflusst.

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Das Bayer-Kreuz am Werk in Wuppertal leuchtet in der Dämmerung. Foto: Oliver Berg/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Jahresprognose liessen sich noch nicht verlässlich bewerten, erklärte Bayer. Bislang wurde für 2020 mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von etwa vier Prozent auf rund 44 bis 45 Milliarden Euro gerechnet. Einen Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns auf rund 12,3 bis 12,6 (11,5 im Vorjahr) Milliarden war auch vorgesehen. Die Prognose entspreche «nach wie vor den Zielvorgaben des Unternehmens», hiess es.

Klagen wegen Unkrautvernichter von Tochterfirma Monsanto

In den USA ziehen sich unterdessen die Vergleichsverhandlungen im Zuge der Glyphosat-Klagewelle angesichts der Virus-Krise weiter hin. Vorstandschef Werner Baumann bekräftigte, Bayer ziehe eine Einigung nur in Betracht, wenn diese wirtschaftlich sinnvoll sei. Das gelte «mehr denn je vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Rezession und teils erheblichen Liquiditätsherausforderungen». Bis Ende Juni seien derzeit keine Jury-Verfahren zur Verhandlung angesetzt.

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Bayer und Monsanto stehen seit 2017 auch wegen der Produktion des angeblich schädlichen Glyphosat unter Beschuss. - KEYSTONE

Bayer sieht sich in den USA inzwischen mit rund 52'500 Klägern konfrontiert. Diese beziehen sich auf die angeblich krebserregenden Wirkung der gyphosathaltigen Unkrautvernichter des US-Saatgutriesen Monsanto, den die Leverkusener übernommen hatte. Anfang Februar waren es noch etwa 48'600.

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