Auf Wirecard wurde schon von Wirtschaftsprüferaufsicht hingewiesen

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Deutschland,

Im Skandal um Wirecard könnte der Druck auf die unabhängige Abschlussprüferaufsichtsstelle Apas wachsen. Denn EY hatte bereits 2019 eine Warnung herausgegeben.

Wirecard
Rote Lichter leuchten vor dem Schriftzug von Wirecard an der Firmenzentrale des Zahlungsdienstleisters in Aschheim. Foto: Peter Kneffel/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2019 warnte die Wirtschaftsprüfungsgsellschaft EY von Wirecard.
  • Die Warnung an Apas gab es wegen erheblichen Unregelmässigkeiten.

Im Wirecard-Skandal könnte der Druck auf die unabhängige Abschlussprüferaufsichtsstelle Apas wachsen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY habe bereits am 13. Februar 2019 eine Warnung bezüglich erheblicher Unregelmässigkeiten bei Wirecard an die Apas ausgegeben. Die «Berliner Zeitung» (Freitag) berichtet, in einer nicht öffentlichen Sitzung des Bundestags-Finanzausschusses sei bekanntgeworden.

Ey hat auf unerklärliche Vorfälle bei Wirecard hingewiesen

FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar bestätigte der Zeitung: «Die Apas hat bestätigt, dass EY im Hinblick auf die Bilanz 2018 auf unerklärliche Wirecard-Vorfälle in Singapur hingewiesen hat. Die Apas ist aber nicht gegen EY vorgegangen, weil sie die Meldung für ein regionales Problem gehalten hat.»

Ausserdem habe Wirecard damals selbst eine Untersuchung eingeleitet, daher habe die Apas keine Notwendigkeit mehr gesehen, der Sache nachzugehen. Toncar sagte der Zeitung weiter: «Das ist durchaus auffällig, denn solche Meldungen erfolgen eher selten und sind sicher keine Routine.»

Ermittlungen wegen gewerbsmässigem Bandenbetrug

Die Apas prüft die Einhaltung berufsrechtlicher Pflichten von Abschlussprüfern bei Unternehmen von öffentlichem Interesse. Dazu gehört auch die Wirecard AG. Der inzwischen aus dem Dax geflogene Zahlungsdienstleister hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. In der Folge wurde Insolvenz angemeldet.

Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Unternehmen seit 2015 Scheingewinne auswies, und ermittelt wegen gewerbsmässigen Bandenbetrugs. EY steht in der Kritik, weil das Unternehmen die Jahresbilanzen bei Wirecard seit 2009 geprüft und testiert hatte.

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