Fahrer von Lieferwagen des Online-Versandhändlers Amazon in den USA sollen künftig bei ihrer Arbeit gefilmt werden.
Amazon Jeff Bezos
Ein Amazon Prime-Fahrzeug. Die Fahrer des Unternehmens sollen künftig gefilmt werden. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Amazon gerät wegen eines neuen Entscheids unter Beschuss.
  • Künftig sollen Fahrer während der Arbeit gefilmt werden.
  • Dies geschehe aus Sicherheitsgründen, die Aufnahmen sollen vor Unfällen warnen.

Das Unternehmen habe «kürzlich damit begonnen, eine Sicherheitstechnologie in unserer Flotte zu installieren, die auf Kameras basiert», sagte eine Amazon-Sprecherin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie bestätigte damit Berichte von US-Medien. Demnach will Amazon damit die Sicherheit seiner Fahrer erhöhen.

Die «Technologie» basiere auch auf Künstlicher Intelligenz und gebe Warnhinweise in Echtzeit an die Fahrer, während diese auf der Strasse unterwegs seien.

Studien hätten gezeigt, dass auf diese Weise Unfälle reduziert werden könnten, heisst es in einem internen Video, das die Technologie vorstellt. Amazon bestätigte die Echtheit des Videos, über das Medien berichtet hatten.

Keine Tonaufnahmen

Die Kameras sind demnach mit mehreren Objektiven ausgestattet und filmen sowohl die Strasse als auch den Fahrer, nehmen aber keinen Ton auf und senden auch nicht «live» - niemand könne sich einschalten und während der Auslieferungen zuhören, versicherte Amazon in dem internen Video.

Mehrere Organisationen, die für den Arbeitsschutz im digitalen Zeitalter kämpfen, liefen Sturm gegen diese umfangreiche «Überwachung». Amazon müsse diese Praxis «sofort stoppen», forderte etwa Fight for the Future. Der US-Kongress müsse zudem eine umfangreiche Untersuchung der Überwachungstätigkeiten des Konzerns einleiten.

Amazon ist in den USA der zweitgrösste Arbeitgeber. Das Unternehmen beschäftigt dort mehr als 800'000 Menschen. Immer wieder gibt es Kritik an den Arbeitsbedingungen - auch in Deutschland gibt es immer wieder Streiks und vor allem Forderungen nach höheren Löhnen und einem Tarifvertrag.

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