Die Zürcher Wahlen 2019 vom letzten Wochenende hallen noch immer nach. Dieses Wochenende erhofft man sich auch in Baselland und Luzern einen Grün-Rutsch.
Wird der Klima-Hype auch bei den Wahlen in Basel und Luzern mitmischen können? Politologe Claude Longchamp kommentiert. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag wird in Baselland und Luzern ein neues Parlament und Regierung gewählt.
  • Nach den grünen Zürcher Wahlen erhoffen sich auch andere einen Grün-Rutsch.
  • Laut Politologe Claude Longchamp ist Situation in anderen Kantonen jedoch anders.

Die Zürcher Wahlen wirbelten die Schweizer Politik letztes Wochenende ziemlich auf. Ein Grün-Rutsch, welcher keiner so voraussehen konnte. Die SVP verlor massiv und gestand, sie müsse über die Bücher.

Nun stehen schon die nächsten kantonalen Wahlen an. Luzern und Baselland wählt am Sonntag Parlament und Regierung neu. Auch dort erhoffen sich die grünen Parteien einen Aufschwung.

Luzerner wollen eine grüne Frau in der männlichen bürgerlichen Regierung

Im 120-köpfigen Luzerner Parlament sitzen derzeit nur sieben Grüne und fünf Grünliberale. Auch diese könnten ein erfolgreiches Wochenende erleben, glaubt der Luzerner Grüne-Nationalrat Michael Töngi.

Wahlen 2019
Michael Töngi, Nationalrat Grüne, heimatberechtigt in Kriens LU und Engelberg OW. - Keystone

«Ich habe in Luzern seit 20 Jahren keine so grossen Demonstrationen mehr erlebt wie beim Klimastreik

Die Klimakrise sei auch in Luzern ein grosses Thema.

Doch: «Die Wahlverschiebungen sind in Luzern traditionell kleiner als in Zürich, aber sie bewegen sich in die gleiche Richtung.»

Ein gutes Resultat wünscht sich Töngi auch für die Grüne Korintha Bärtsch. Sie kandidiert als einzige Frau für die rein männliche, bürgerliche Regierung.

Baselland für Wahlen 2019 weniger optimistisch

Auch die Grünen in Baselland wünschen sich mehr Sitze, so Präsident Bálint Csontos. «Jeder zusätzliche grüne Sitz bewirkt auch, dass die anderen Parteien (wie CVP, SP, FDP) grüner werden.»

Wahlen 2019
Bálint Csontos ist Präsident der Grünen Baselland und glaubt nicht an eine derart grosse grüne Welle wie in Zürich. - Grüne BL

Im 90-köpfigen Parlament sind derzeit acht grüne und drei grünliberale Vertreter. Doch für einen so starken Rutsch wie in Zürich sieht Csontos an den Wahlen 2019 schwarz.

«Bei uns ist das Umfeld der anderen Parteien nicht mit Zürich vergleichbar, zudemist das Wahlsystem viel komplizierter.»

Seine Partei werde auch nach den Wahlen eine Minderheit sein.

Politologe sieht andere Themen im Fokus

Auch Politologe Claude Longchamp ist gespannt auf die beiden kantonalen Wahlen. «Dass die grünen Parteien in Luzern oder Baselland gewinnen können, halte ich für absolut möglich.»

Doch die Situation sei in den Kantonen sehr unterschiedlich. In Baselland habe beispielsweise ein anderes Thema eine stärkere Rolle gespielt, als das Klima.

«Baselland ist stark geprägt durch die Sparpolitik, die die Regierung machen musste.»

Regierungsrat Luzern
Die Sparwut sorgt im Kanton Luzern immer wieder für zynische Aktionen. - nau/aar

In Luzern sei es ein ähnlicher Fall. Wie in Baselland fehle in der Regierung die SP. Zudem ist auch Luzern an den Wahlen 2019 gezeichnet von der Sparpolitik.

«An sich haben beide ein viel stärkeres lokales Thema, als das in Zürich der Fall war.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wahlen 2019SVPGrüneNationalratKlimastreikDie MitteSP