Der Gletscher wächst wieder. Kaum zu glauben, doch auf dem Titlis ist das Eis teilweise wieder dicker geworden. Dies jedoch nur dank viel Arbeit.
Auf dem Titlis Gletscher will man trotz Klimawandel auch in 50 Jahren noch Skifahren können. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit kurzem schützt der Titlis seinen Gletscher mit Kunstschnee.
  • Die Titlis-Bahnen wollen so den Klimawandel und die Gletscherschmelze hinaus zu zögern.

Die Schweiz steckt tief in der Klima-Diskussion. Tausende von Schülern und mittlerweile auch Erwachsenen gehen auf die Strasse. Zudem wurde letzte Woche die Gletscher-Initiative lanciert.

Kaum an einem anderen Ort ist der Klimawandel derart deutlich wie auf den Gletschern zu spüren. Das ist auch dem Touristen-Ort Engelberg bekannt. Der Titlis ist ein Anziehungspunkt, auf dem bald die Star-Architekten Herzog & de Meuron bauen.

«Er ist massiv zurück gegangen», erklärt Peter Reinle, Marketingleiter der Titlis-Bahnen. Die ETH schätze, dass der Titlis seit 1970 etwa um die Hälfte geschrumpft sei.

Die Titlis-Bahnen ergreifen Initiative: Sie übersommern Schnee mit Snowfarming. «Seit Neuestem können wir auf dem Gletscher auch oben technischen Schnee machen», sagt Reinle. Besonders im Frühling und Herbst werde in kalten Nächten künstlicher Schnee produziert.

Nur ein Pflästerli für den Gletscher?

Auch Reinle für ist klar, dass man den Klimawandel nicht aufhalten könne. «Es ist ein Tropfen auf den heissen Stein.» Vielmehr gehe es um ein Hinauszögern. Das zeige bereits erste Erfolge: «Es gibt Stellen, an denen der Gletscher zugelegt hat!»

Wichtige Gletscherteile werden im Frühling mit Flies abgedeckt, um den Schnee vor der Schmelze zu schützen.
Im letzten Frühling wurden rund 6˙000 Quadratmeter Flies verlegt.
Die Touristen freuts!

Irgendwann werde aber auch das letzte Eis geschmolzen sein. Laut Schätzungen sogar noch in diesem Jahrhundert. Das bedeute jedoch nicht, dass der Gletscher dann nicht mehr zu vermarkten sei.

Skifahren sei überhaupt nicht gefährdet, sagt Reinle. Einige Klimaforscher prophezeien gar mehr Niederschlag in höheren Lagen. Reinle: «Über der Grenze von 1800 Metern bin ich überzeugt, dass wir auch noch in fünfzig Jahren Ski fahren.»

Peter Reinle im Interview. - Nau
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