In der letzten SRF-«Arena» erteilte Moderator Sandro Brotz seinem Gast Roger Köppel (SVP) eine Anstands-Lektion. Dafür wird er noch Tage danach gelobt.
SRF-Arena-Moderator Sandro Brotz weist SVP-Nationalrat Roger Köppel während der Sendung zurecht. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alle sieben Zürcher Ständeratskandidaten waren in der letzten SRF-Arena zu Gast.
  • Sie diskutierten in einer hitzigen Runde über EU, Klima und Gleichstellung.
  • Roger Köppel (SVP) wurde dabei von Moderator Sandro Brotz in die Schranken gewiesen.

Das SRF widmete seine «Arena» am letzten Freitagabend den Zürcher Ständerats-Kandidaten. Sieben Kandidierende kämpfen um zwei Sitze, davon einige Schwergewichte wie Roger Köppel. Die Kandidaten diskutierten über die Klima, Europa und Gleichstellung.

Erwartungsgemäss attackierte der SVP-Nationalrat seine Gegener und wurde seiner Rolle als Provokateur gerecht. Doch Moderator Sandro Brotz hielt dagegen – und wird dafür als «Held» gefeiert.

Roger Köppel versucht es mit eigenen «Arena»-Themen

Dass es bei den gewählten Themen laut wird, war zu erwarten. Doch den Weltwoche-Verleger Roger Köppel versetzte in der «Arena» ein anderes Thema in Rage. «Die gekauften Politiker» und ihre bezahlten Mandate würden zu wenig diskutiert, monierte er. Er griff damit SP-Rivale Daniel Jositsch und Ruedi Noser (FDP) an.

Roger Köppel
Gleich vier nationale politische Schwergewichte treten in Zürich gegeneinander an (v.l.n.r.): Roger Köppel (SVP), Ruedi Noser (FDP), Tiana Angelina Moser (GLP) und Daniel Jositsch (SP). - Screenshot SRF

Dabei wäre eigentliche das Klima Gegenstand der Diskussion gewesen. Doch Köppel kritisierte: «Ich finde, Sie sollten das Thema nicht zudecken!» Da wurde es Brotz zu viel - er stellte sich vor Köppel hin und wies ihn zurecht.

«Erste Variante, wir spielen nach den Regeln, die wir miteinander im Vorfeld abgemacht haben.» Oder: «Sie ziehen ihr eigenes Programm durch, das können sie in der Weltwoche so machen. Aber ich bitte Sie, hier diese Zeit nicht zu vergeuden.»

Das Netz überschüttet Brotz dafür mit haufenweise Lob. Ein Twitter-User applaudiert: «So geht das richtig! Wünsche Herrn Köppel, dass er häufiger auf solche guten Moderatoren trifft oder gar nicht erst eingeladen wird.»

Ein weiterer Zuschauer amüsiert sich: «Geil, der läuft ja rot an wie ein kleiner Schulbub.»

Brotz geniesst das Lob

Doch auch kritische Stimmen werden laut. Die Sendung sei «unausgewogen», oder «eben vom linken Fernsehen». Einige stärken dem SVP-Polteri den Rücken: «Ohne Köppel wäre die ganze Arena nur eine einzige Schlaftablette.»

Doch die Mehrheit amüsiert sich über die Lektion durch den Moderator. «Eifach e geile Siech» bezeichnet ihn ein User, worauf Sandro Brotz gleich selber reagiert.

Für viele scheint klar: «Wir ZuschauerInnen sind diesen Streitgesprächen ausgeliefert. Wenn eine Gesprächsleitung nicht eingreift, bleibt nur noch TV abschalten, weil unerträglich.» Köppel selber hält an seinem brennenden Thema fest.

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