Das Stehen am Gotthard hat begonnen. Nicht nur auf dem Autoleder ist Geduld gefragt. Für die Urner Verkehrspolizei ist der Gotthardstau ein Dauerstress.
Ostern steht vor der Türe - das verursacht massiv Stau am Gotthard. So geht die Polizei damit um. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Mittwochvormittag stauen sich die Autos am Gotthard in Richtung Süden.
  • Die Urner Verkehrspolizei hat in dieser Zeit alle Hände voll zu tun.
  • Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, den Verkehr am Nordportal zu managen.

Trotz dem Frühlingswetter in der Deutschschweiz reisen auch an diesem verlängerten Wochenende Hunderte von Menschen in den Süden. Und wie jedes Jahr nehmen sie dafür stundenlanges Warten in der Blechkolonne auf sich. Der Gotthardstau erreichte am Freitagmorgen bereits über 14 Kilometer.

Während die Autofahrer im Stau Däumchen drehen, ist die Urner Polizei im Dauereinsatz. Denn sie managt den Verkehr am Gotthard-Nordportal sowie auch am Südportal.

Ostern bleibt eine Herausforderung

Hautnah am Stau dran ist die Bereitschafts- und Verkehrspolizei Uri. Chef Oliver Schürch erklärt, für ihn und sein Team seien die Ostertage definitiv eine höhere Belastung.

Statistik Stau
So hat sich der Stau an Ostern in den letzten Jahren entwickelt. - viasuisse

«Insgesamt viel mehr Verkehr und damit ein höheres Potential, das etwas passiert.» Denn zu Spitzenzeiten fahren fast 1000 Fahrzeuge durch den Tunnel. Wirklich etwas am Stau ändern könne die Polizei natürlich nicht.

Aber: «Wir können dafür schauen, dass möglichst viele Fahrzeuge durch den Gotthardtunnel kommen.» Man habe bereits einmal versucht, dies mit einem automatischen System zu machen. Doch ohne Erfolg, die manuelle Bedienung erspare den Autofahrern mehr Wartezeit.

Gotthardstau
Oliver Schürch und sein Team der Bereitschafts- & Verkehrspolizei überwachen und steuern Tag und Nacht den Gotthardstau. - Nau

Schürch und sein Team beobachten in der Zentrale in Flüelen UR auf etlichen Bildschirmen, wie sich der Stau bewegt. So kontrollieren sie, dass sich aus Sicherheitsgründen nicht zu viele Autos im Tunnel befinden. Sie stoppen den Verkehr an gewissen Abschnitten und «bewirtschaften» bei Bedarf die Ausfahrten.

Tendenziell längerer Gotthardstau

Die Situation ist für Schürch jedoch nichts Neues. Der Urner ist seit 2014 Chef der Urner Bereitschafts- und Verkehrspolizei und kennt den Gotthardstau beinahe wie die eigene Hosentasche. Ob der Stau in den letzten Jahren zugenommen hat, könne man so nicht sagen. «Ich vergleiche immer das letzte mit diesem Jahr.»

Auffällig sei, dass wir «in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag nie keinen Stau hatten.» Das sei doch eher selten. Zudem würden sie feststellen, «dass wir bereits seit einer Woche täglich Stau haben. Das Reiseverhalten der Leute hat sich geändert.»

Am meisten verwundert Schürch immer noch eine Erkenntnis, die er sich bisher nicht erklären kann: «Es fahren immer mehr Leute in den Süden, als nach Ostern wieder in den Norden zurück.»

Das ganze Interview mit Oliver Schürch, Chef Bereitschafts- & Verkehrspolizei. - Nau
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