Der Klimawandel bedroht Älplermagronen und Schoggimousse
Der Klimawandel gefährdet die Lebensmittelversorgung des Menschen. Mit ihrer Kampagne «all you can't eat» zeigt die Umweltallianz die Konsequenzen auf.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimawandel bedroht neben der Umwelt auch die Versorgung des Menschen.
- Die Umweltallianz macht mit ihrer Kampagne auf die Gefahr für Lebensmittel aufmerksam.
- Die Allianz hofft auf einen grünen Wechsel in Bundesbern bei den bevorstehenden Wahlen.
Mit dem Slogan «all you can't eat» startete die Umweltallianz am Montag eine Kampagne zur Auswirkung des Klimawandels auf Lebensmittel. Frisch zubereitete Gerichte zeigen auf, welche Lebensmittel in Zukunft von den Tellern verschwinden könnten. Dazu zählen liebgewonnene Schweizer Klassiker wie Nüsslisalat mit Speck und Ei oder Älplermagronen.
Bewusstsein für die Bevölkerung
Das Ziel der Kampagne ist für Thomas Vellacott, Geschäftsführer des WWFs Schweiz, klar. «Wir wollen die Menschen darauf sensibilisieren, dass die Ernährung einen sehr grossen Einfluss auf die Umwelt hat».
Man wolle vor allem zeigen, dass sich der Klimawandel nicht nur in der Zukunft, sondern bereits heute abspielt. «Der Klimawandel wird uns in Zukunft beim Essen, der Verfügbarkeit und der Preise der Lebensmittel einschränken», so Vellacott.
Steigende Temperaturen, Dürren, übernutzte Böden und Verlust von Biodiversität vernichten Nahrungsmittel.🔥 Wenn wir den Klimawandel und die Umweltzerstörung nicht aufhalten, werden wir in Zukunft anders essen müssen. #wähleUmwelt #WahlCH19 #allyoucanteat https://t.co/00OOsw2mkb pic.twitter.com/T0vCl1rAcX
— WWF Schweiz (@WWF_Schweiz) September 2, 2019
Dies würde sich auch bei Schweizer Klassikern zeigen, meint Thomas Vellacott. «Erhöhte Temperaturen und Trockenheit können dazu führen, dass gewisse Produkte in der Schweiz nicht mehr angebaut werden können.» Dies würde bedeuten, dass Klassiker wie Älplermagronen oder Schoggimousse verschwinden würden.

Wie die Ersatzgerichte aussehen könnten, zeigte Sternekoch Markus Burkhard direkt auf dem Teller. Neben einer Hirseschnitte mit Austernpilzen und Süsskartoffeln als Ersatzmagronen wurde ein Erdmandelmousse anstatt Schoggimousse serviert.
Schweiz als Schlusslicht gegen den Klimawandel
Laut Dr. Adrian Müller ist eines der grössten Probleme der Schweiz die intensive Bewirtschaftung von Grasland. Der theoretische Physiker vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau hat die Kampagne mitentwickelt und weiss, wo die Schweiz noch Nachholbedarf hat.
Er spricht dabei vor allem die vielen tierischen Produkte an, welche in der Schweiz hergestellt werden: «Einerseits versucht man, gewisse Dinge in den Griff zu kriegen, aber leider funktioniert das nicht so ganz. Wir haben immer noch viel zu viel Stickstoff und das muss sich ändern.»
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Nachholbedarf hat die Schweiz auch für Thomas Vellacot: «Viele Leute haben das Gefühl, die Schweiz sei der Musterknabe in Sachen Naturschutz. Das ist überhaupt nicht so, wir sind eher das Schlusslicht. Wir haben ganz viel Nachholbedarf.»