Ueli Schmezer: «Finger weg vom Arbeitsgesetz!»
Arbeitgeber wollen den Schutz der Angestellten schwächen – unter dem Vorwand von «mehr Flexibilität für Arbeitnehmende». Ueli Schmezer ist entschieden dagegen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ueli Schmezer ist Nau.ch-Kolumnist, sein Videoformat heisst «Auf den Punkt».
- Er sagt: «Homeoffice funktioniert bestens. Es braucht keine Änderung im Arbeitsgesetz.»
- Längere Arbeitstage und kürzere Ruhezeiten kämen nicht infrage.
Angestellte, die im Homeoffice arbeiten, sind top motiviert. Sie arbeiten konzentrierter als im Büro, wo man dauernd abgelenkt wird. Und sie führen auch am späten Nachmittag einen Auftrag noch zu Ende, weil sie nicht auf den Bus eilen müssen.
Davon profitierten Arbeitergeberinnen und Arbeitgeber, sagt Ueli Schmezer. Doch diese wollten noch mehr: längere Arbeitstage, kürzere Ruhezeiten und mehr Arbeit am Sonntag. Das sei nötig, behaupten sie und fordern eine Gesetzesänderung.

Schmezer widerspricht: «Das stimmt nicht. Homeoffice funktioniert im heutigen rechtlichen Rahmen bestens. Es gibt keinen Grund, am Arbeitsgesetz herumzuschrauben.»
Die Forderung sei nichts anderes als ein «Angriff auf den Schutz von Angestellten». Nicht nur von jenen, die im Homeoffice arbeiten.
Würde das Arbeitsgesetz gelockert, könnten Unternehmen ihre Angestellten noch flexibler einsetzen – auch am Sonntag. «Das ist die Absicht dahinter», findet Ueli Schmezer.
Im Nationalrat sind die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgebenden mit ihrer Forderung durchgekommen. «Jetzt liegt es am Ständerat», sagt Schmezer. Diesem sollte – zum Schutz der Arbeitnehmenden im Land – eines klar sein: «Finger weg vom Arbeitsgesetz!»
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Zur Person: Ueli Schmezer ist Journalist und Jurist – und er sitzt seit März 2025 im Schweizer Nationalrat. Er hat bis 2022 für SRF gearbeitet, zuletzt im «Kassensturz». Heute ist er selbstständiger Auftrittscoach, Medientrainer und SP-Mitglied. Seit über 20 Jahren steht Schmezer auch als Musiker auf der Bühne.