Ueli Schmezer: Ein Milliarden-Steuergeschenk für Privilegierte? Nein
Zur geforderten Abschaffung des Eigenmietwerts hat Ueli Schmezer eine klare Haltung. Dieses Steuergeschenk für Privilegierte kommt für ihn nicht infrage.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ueli Schmezer ist Nau.ch-Kolumnist, sein Videoformat heisst «Auf den Punkt».
- Er sagt: «Eigentümer von Immobilien sind schon privilegiert genug.»
- Es könne nicht sein, dass die Mietenden das milliardengrosse Steuerloch stopfen müssen.
«Warum gibt jemand sieben Millionen Franken aus, um eine Abstimmung zu gewinnen», fragt Ueli Schmezer in seiner neuesten Videokolumne.
So wie der Hauseigentümerverband für seine Kampagne zur Abschaffung des Eigenmietwerts. Die Abstimmung findet am 28. September statt.
Die Antwort sei ganz einfach: «Weil Hauseigentümer massiv mehr zurückerhalten, wenn sie diese Abstimmung gewinnen.»
Wenn die Vorlage angenommen wird, das heisst, wenn der Eigenmietwert abgeschafft wird, sparen Eigenheimbesitzer insgesamt 1,8 Milliarden Franken Steuern.

Allgemeinheit müsste bezahlen
Das milliardengrosse Steuerloch müsste die Allgemeinheit stopfen. Schmezer präzisiert: «In einem Land, in dem die grosse Mehrheit zur Miete wohnt, würden vor allem Mietende zur Kasse gebeten.»
Unter dem Strich würden Mieterinnen und Mieter den Eigentümern ein riesiges Steuergeschenk machen. «Ausgerechnet den Eigenheimbesitzern!», kritisiert der Nau-Kolumnist. Ausgerechnet jenen, die schon privilegiert genug seien.
«Eigenmietwert ist gerecht»
Zum Einwand, der Eigenmietwert sei ungerecht, weil er ein fiktives Einkommen besteuere, sagt der Nationalrat: «Das Gegenteil ist wahr. Der Eigenmietwert ist gerecht. Weil er ein Einkommen aus einer Investition besteuert. Wie wenn jemand Aktien hat.»
Die Dividende sei in diesem Fall der Nutzen, den der Eigentümer daraus zieht, dass er gewissermassen in seiner Investition wohnen kann.
Das Killerargument, ältere Menschen könnten sich ihr Haus nicht mehr leisten, wenn der Eigenmietwert steigt, kontert Ueli Schmezer so: «Für diese Menschen können wir eine politische Lösung finden. Aber dazu müssen wir nicht den Eigenmietwert für alle abschaffen und Privilegierten ein Milliardengeschenk machen.»
Zur Person: Ueli Schmezer ist Journalist und Jurist – und er sitzt seit März 2025 im Schweizer Nationalrat. Er hat bis 2022 für SRF gearbeitet, zuletzt im «Kassensturz». Heute ist er selbstständiger Auftrittscoach, Medientrainer und SP-Mitglied. Seit über 20 Jahren steht Schmezer auch als Musiker auf der Bühne.