Im Gastbeitrag erklärt Klimastreik Schweiz, weshalb der ÖV in der Schweiz attraktiver werden müsse. Jetzt brauche es eine Verkehrswende und keine Preiserhöhung.
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Im Gastbeitrag kritisiert der Klimastreik Schweiz die Preiserhöhungen bei der SBB: Nur mit Massnahmen für einen besseren öffentlichen Verkehr könne die Schweiz vom Individualverkehr wegkommen. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Es brauche jetzt eine Verkehrswende, erklärt Klimastreik Schweiz im Gastbeitrag.
  • Dass die Kosten für die zweite Klasse so deutlich ansteigen, sei nicht solidarisch.
  • Man könne wohl nicht ganz vom Individualverkehr wegkommen, doch es brauche ÖV-Massnahmen.

Der ÖV muss attraktiver werden: Mit weiterem Angebot, Innovation und tieferen Preisen. Es braucht eine Verkehrswende! Eine Preiserhöhung ist ein Schritt in die falsche Richtung.

Alliance Swisspass verkündete, dass die ÖV-Preise Ende Jahr um 4,3 Prozent steigen werden. Dabei wird zum Beispiel das Halbtax für Erwachsene ab 2024 fünf Franken teurer sein und das Generalabonnement (GA) in Zukunft über 4000 Franken kosten.

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Bahnreisende gehen in die Unterführung des Bahnhof Bern, fotografiert am Donnerstag, 19. Januar 2023. (Symbolbild) - keystone

Gerechtfertigt wird die Preiserhöhung mit dem gesteigerten ÖV-Angebot (rund zehn Prozent), Investitionen in moderne Fahrzeuge seit 2016 und Sparmassnahmen des Bundes ab 2024.

Solidarisch? Von wegen.

Alliance Swisspass titelt «Kostensteigerung solidarisch tragen» – doch gleichzeitig werden die Preise der zweiten Klasse um über das Doppelte im Gegensatz zur ersten Klasse erhöht. Und der Bund hat angekündigt, ab 2024 7,8 Prozent weniger finanzielle Mittel im regionalen Personenverkehr zur Verfügung zu stellen.

Das ist nicht solidarisch. Dass es auch anders geht, zeigt zum Beispiel Spanien, wo durch eine Übergewinnsteuer in vielen Bereichen der ÖV gratis ist. Die Klimakrise ist schon lange Realität und viele sind schon heute stark davon betroffen. Wir brauchen eine sofortige und soziale Verkehrswende – und dazu gehört auch erschwinglicherer öffentlicher Verkehr.

Auch positive News

Seit 2019 besitzen weniger Menschen ein GA. Die Betreibenden des öffentlichen Verkehr reagieren zum Glück nicht nur mit Preissteigerungen darauf. Zum Beispiel möchte die SBB ein «GA Light» einführen. Das ist mit einem Prepaid-Guthaben vergleichbar. Eine Möglichkeit, welche momentan getestet wird, ist für einen Preis von 2000 Franken bis zu 3000 Franken Guthaben nutzen zu können.

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Eine Frau kontrolliert einen Fahrpass in einem Zug der SBB. (Symbolbild) - keystone

Billette, welche mit solch einem GA gekauft werden, sollen nur den Halbtax-Preis kosten. Das «GA Light» soll sich voraussichtlich an Personen richten, welche ein Halbtax haben, aber doch einigermassen oft fahren und unterschiedliche Strecken nutzen.

Welches Verkehrsmittel bevorzugen Sie?

Die SBB hat erst kürzlich einen Artikel zur Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. Dort ruft sie zu sparsamen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde auf. Wir finden es toll, dass auf Kreislaufwirtschaft aufmerksam gemacht wird und sich die SBB dort engagiert und beispielsweise bei Perrons teilweise Recyclingasphalt nutzt.

Verkehrswende – Jetzt!

Klar ist, dass es eine Verkehrswende braucht, welche für alle Personen nötig ist. Wir können wohl nicht gänzlich von Autos wegkommen, wie zum Beispiel in Bergregionen, aber es braucht doch klare Massnahmen für einen besseren öffentlichen Verkehr und mehr Langsamverkehr.

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