Die ÖV-Preise steigen bald im Schnitt um 4,3 Prozent. Das GA für die 2. Klasse wird über 4000 Franken kosten. Der Konsumentenschutz ist empört.
ÖV-Preise Teuerung
Die ÖV-Preise steigen bald durchschnittlich um 4,3 Prozent an. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ÖV-Preise werden nächstes Jahr um durchschnittlich 4,3 Prozent steigen.
  • Das GA für die 2. Klasse wird somit erstmals über 4000 Franken kosten.
  • Für den Konsumentenschutz ist der Anstieg klar zu hoch.
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Die Ticketpreise der ÖV-Branche werden nächstes Jahr durchschnittlich um 4,3 Prozent teurer. Das teilte die Alliance Swisspass heute Dienstag mit.

So ist etwa auch das GA betroffen – zumindest teilweise. Denn: Statt wie bis anhin 3860 Franken, blättert ein Erwachsener für ein 2. Klasse-GA künftig 4080 Franken hin.

Die ÖV-Preise werden erhöht: Würden sie über 4000 Franken für ein GA bezahlen?

Brisant: Das GA für die 1. Klasse ist von der Preiserhöhung nicht betroffen.

Die Stiftung für Konsumentenschutz bezeichnet die Preiserhöhung im öffentlichen Verkehr als zu hoch. Auch sei der Zeitpunkt falsch. Zudem würden gerade die Preise für die treueste Kundschaft – die Pendlerinnen und Pendler – steigen. Der VCS richtet seine Kritik an den Bund.

Für den Konsumentenschutz erfolgt die Preiserhöhung nicht solidarisch. In der 1. Klasse sei nämlich nicht die gleiche Verteuerung vorgesehen. Wenn Alliance Swisspass von Solidarität spreche, sei das «weit hergeholt», kritisiert die Stiftung. Es sei äusserst verwunderlich, wer wie stark zur Kasse gebeten werde.

Konsumentenschutz: Zeitpunkt wegen Inflation ungünstig

Der öffentliche Verkehr müsse finanziert werden, auch von den Kundinnen und Kunden. Der Zeitpunkt der Preiserhöhung sei aber wegen der Inflation äusserst ungünstig. Aus Klimaschutzgründen und nach der Pandemie-Delle sollten mehr Menschen den öffentlichen Verkehr nutzen. Die Preissteigerung, welche das Zweite-Klasse-Generalabonnement auf über 4000 Franken verteuere, sei kontraproduktiv.

Es müsse kreativere Lösungen geben, auch für Personen, welche nicht mehr jeden Tag zur Arbeit fahren. Bisher seien dafür nur Ansätze sichtbar, schreibt der Konsumentenschutz. Auch zusätzliche Fahrgäste würden zusätzliche Einnahmen generieren, schreibt der Konsumentenschutz.

Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) akzeptiert die teuerungsbedingten Preiserhöhungen. Die Kürzungen des Bundes bei Regionalverkehr und Bahninfrastrukturfonds hält er aber für unhaltbar. Diese Sparpolitik bremse das Bahnsystem aus, hält der VCS fest. Sie beschleunige die Preisspirale bei den Billetten und reduziere das Angebot.

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