In der nächsten Abstimmung wird unter anderem die Massentierhaltungsinitiative behandelt. Philip C. Brunner erklärt sein Nein zur Initiative. Ein Gastbeitrag.
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Philip C. Brunner erklärt sein Nein zur Massentierhaltungsinitiative. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Philip C. Brunner lehnt die Massentierhaltungsinitiative klar ab.
  • Im Gastbeitrag erklärt der Zuger SVP-Kantonsrat, weshalb.
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Nachdem das Parlament die Massentierhaltungsinitiative klar abgelehnt hat, findet am 25. September 2022 die Abstimmung statt. Allen Schweizer Bauernfamilien liegen ihre Nutztiere am Herzen. Sie kümmern sich an sieben Tagen in der Woche im eigenen Interesse gut um sie.

Darum zeichnet sich unsere einheimische Landwirtschaft durch ein extrem hohes Niveau an Tierwohl aus. Dafür sorgt ein weltweit einzigartig strenges Tierschutzgesetz.

Abstimmung: Geforderter Standard existiert bereits

Es enthält zwingend einzuhaltende Höchsttierbestände bei Hühnern, Schweinen und Kälbern. Ausserdem sorgt es für wirksame Anreizprogramme für besonders tierfreundliche Ställe und regelmässigen Auslauf im Freien. Zudem gibt es zahlreiche weitergehende Labelangebote und ein gut funktionierendes Kontrollsystem.

Massentierhaltungsinitiative
Am 25. September findet die Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative statt. - Keystone

Der von der Massentierhaltungsinitiative geforderte Standard existiert mit dem Bio-Angebot und anderen Tierwohllabels bereits. Das Angebot ist gar höher als die Nachfrage, weshalb einzelne Labelprodukte oft in konventionellen Verkaufskanälen landen.

Initiative ist völlig unnötig

Wer tierische Produkte in diesem Sinn sucht, findet diese heute schon im Laden. Die Abstimmung zur Initiative ist folglich völlig unnötig. Sie würde den Verlust von Wahlfreiheit bedeuten.

Fleisch, Milch, Käse oder Eier wären praktisch nur noch in Bioqualität und in der Biopreisklasse erhältlich. Bereits heute ist die Schweiz zur Versorgung von uns Konsumenten auf umfangreiche Importe angewiesen.

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Philip C. Brunner, SVP Zug. - SVP Zug

Diese würden sich bei einer Annahme der Initiative speziell beim Geflügelfleisch, Eiern und Schweinefleisch stark erhöhen. Auch mit der Raumplanung gäbe es Zielkonflikte, denn die Initiative würde Tausende von zusätzlichen neuen Stallbauten benötigen.

Stimmen Sie Philip C. Brunner betreffend der Massentierhaltungsinitiative zu?

Der geforderte Bio-Standard in der Tierhaltung wäre mit hohen Mehrkosten in der Produktion verbunden. Tierische Lebensmittel würden sich je nach Produkt um 20 bis 40 Prozent verteuern. Dies würde das Portemonnaie der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten mit rund 1’800 Franken im Jahr zusätzlich belasten.

Aufgrund des furchtbaren Kriegs in der Ukraine sind wir jetzt schon mit höchst unerwünschten Preiserhöhungen aller Art konfrontiert. Kurz zusammengefasst hätte die Initiative sehr negative Folgen auf die gesamte Land- und Ernährungswirtschaft sowie auf die Konsumenten. Darum sage ich aus Überzeugung Nein zu dieser weiteren radikalen Initiative zur Schweizer Landwirtschaft.

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